Rezension
Dutch Uncles
Dutch Uncles
Highlights: Jetson // Steadycam // Twelfth // Loved Rat // Face In
Genre: Pop // New Wave // Post Punk
Sounds Like: Vampire Weekend // Foals
VÖ: 31.10.2008
Dass eine Band, die sich in Zeiten von „Portugal. The Man“, „I'm from Barcelona“ und „Architecture in Helsinki“ „Dutch Uncles“ nennt, nicht aus Venlo, Rotterdam oder Amsterdam stammt, hätte man sich denken können. Bei den holländischen Onkeln handelt es sich um eine weitere Band aus dem vereinigten Königreich, genauer gesagt aus Manchester. Bei dem Hamburger Label Tapete rannten die Musiker mit ihrem vielseitigen Sound offene Türen ein und aus dieser Verbindung ist im Oktober 2008 der selbst betitelte Erstling entstanden.
Den Sound der Dutch Uncles in Worte zu fassen, ist gar nicht so leicht, denn auf den zehn Songs gibt es mehrere Elemente, die herausstechen. Die Gitarren von Peter Timothy Broadhead und Uncle Sped erzeugen wilde, facettenreiche Melodielinien, die mit erhöhter Geschwindigkeit poppige Klangbilder im Kopf des Hörers hervorrufen. Ein Vergleich mit Vampire Weekend liegt nahe. Der Sänger Duncan Paton sorgt mit seiner Stimme für einen hohen Wiedererkennungwert, insbesondere in höheren Lagen, wenn er seine Stimme driften lässt und dabei erfreulich oft genau den Nerv trifft. Die Rhythmusfraktion mit Andrew Proudfoot an den Drums und Robin Richards am Bass setzt den gradlinigen, treibenden Kontrapunkt zu dem Zusammenspiel aus Gitarren und Vocals. Der Pop bleibt stets der prägende Stil, während Post-Punk und New Wave mal mehr, mal weniger vertreten sind. Diese Mischung erzeugt gerade dann Hitpotenzial, wenn die Songs etwas kraftvoller und mutiger eingespielt sind wie beispielsweise in „Jetson“, „Steadycam“ oder dem von Gareth Parton (The Go! Team, Foals, Pete and the Pirates) produzierten “Face In“ und sich die Melodien noch etwas mehr überschlagen. Das Gegenstück dazu ist das schwermütige „Twelfth“, dass reduzierter und zerbrechlicher klingt als die meisten Titel auf diesem Album, aber keinen Deut schlechter ist.
Mit einer erfrischenden Kombination aus Eingängigkeit und Tanzbarkeit legen die Dutch Uncles ein viel versprechendes, wenn auch leider etwas kurzes Debüt vor, dass Lust auf mehr macht.
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