Rezension

Dukes Of Windsor

It's A War


Highlights: It's A War // Off The Radar // Land Of Strangers
Genre: Rock // Elektro // Pop
Sounds Like: At The Drive-In // These New Puritans

VÖ: 26.02.2010

Anstrengend oder anspruchsvoll? An dieser Frage dürften sich die Geister beim dritten – dem ersten in Europa veröffentlichten – Album der australischen Band „Dukes Of Windsor“ scheiden.

Die vorab ausgekoppelte Single „It's A War“ präsentierte sich noch als ein Brett von einem Elektropop-Song: hart, präzise und absolut tanzbar. Doch die schlichte Brillanz dieses Tracks sucht man an anderer Stelle auf dem gleichnamigen Longplayer vergebens. Kein anderer Song dürfte auf den Tanzflächen ähnlich großen Erfolg haben, denn trotz der vielfältigen Synthesizer ist „It's A War“ in der Summe eher ein Rock-Album mit Elektro-Einflüssen als umgekehrt. Anfangs („Evil Woman“ / „So Beautiful“) dominieren komplexe Gitarrenlines, die Synthies halten sich zurück. Der Eindruck des Komplexen wird durch die Stimme von Sänger Jack Weaving verstärkt – denn diese erinnert an die von Cedric Bixler (At The Drive-In / The Mars Volta).

Der zweite Teil gibt sich mit unter anderem „Crystal's Getting High“ und „Off The Radar“ etwas poppiger. Die genannten Songs könnten auch als Single Erfolg haben. „Land Of Strangers“ hat dank massiv gedrosselten Tempos und Streichern im Hintergrund Züge einer Big-Beat-Ballade und ist einer der guten Tracks des Albums. 

Insgesamt macht „It's A War“ den unausgegorenen Eindruck, als hätte sich die Band nicht entscheiden können, ob sie eingängige Musik machen will oder solche, die sich genau diesem versperrt. Vielleicht waren die Einflüsse und Ideen auch zu vielfältig, um sie sauber auf einem Album zusammen zu bringen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Den Spagat zwischen Rock- und Elektro-Elementen meistern die Dukes Of Windsor, die derzeit in Berlin leben, gut, es sind eher die einzelnen Songs, die nicht vollends zu überzeugen wissen – aber nach einer Kracher-Single wie „It's A War“ liegt die Messlatte natürlich auch hoch.

Mischa Karth

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