Rezension

Douglas Dare

Seven Hours


Highlights: Seven Hours // Lungful
Genre: Singer/Songwriter // Neo-Klassik
Sounds Like: Rufus Wainwright // James Blake // Perfume Genius

VÖ: 04.10.2013

Erased Tapes hat mal wieder einen neuen Act ins Boot geholt und mittlerweile erübrigt es sich ja beinahe zu diskutieren, ob das wieder ein guter Fang war oder nicht. Aber ist dem Label tatsächlich bewusst, was für ein Juwel Douglas Dare ist? Der, natürlich, blutjunge Künstler aus London haut als Quasi-Mitbringsel erstmal eine EP raus, bei deren Qualität einem Angst und Bange werden kann. Wo soll das denn enden?

Jetzt ist es nicht so, dass es unbedingt einen Mangel an Singer/Songwritern an Pianos gibt. Dares Stimme erinnert sogar stark an die von Altmeister Rufus Wainwright. Während dieser aber inzwischen in seiner eigenen Pathos-Welt lebt, trifft Douglas Dare mitten ins Herz des Jedermanns. Seine Texte sind geprägt vom großen Thema Liebe und viel mehr noch von deren Verlust. Immer wieder stößt man dabei auf fantastische Zeilen wie „Oh I just want to feel / A scar no one else can steal” („Scars“), die eigentlich viel zu reif für einen gerade einmal 23-jährigen sind.

Noch beeindruckender sind aber Dares musikalische Fähigkeiten. Das ist einfach großartiges Songwriting. Bestehend auf einem Gerüst, das, ganz in Label-Tradition, in der Neo-Klassik verankert ist, gibt es gerade bei Songs wie „Seven Hours“ oder „Lungful“ noch einiges mehr zu entdecken. Unter Mithilfe von Freund und Produzent Fabian Prynn halten hier diverse Percussion- und Bass-Elemente Einzug, die den Stücken das zusätzliche Etwas verleihen. Der warme Sound (die Songs wurden in ganzen Takes auf einen Kassettenrekorder aufgenommen) verleiht der EP dann noch den letzten Schliff. Die einzige Frage, die offen bleibt: wann kommt das Album?

Benjamin Köhler

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