Rezension

Dinosaur Jr.

I Bet On Sky


Highlights: Don't Pretend You Didn't Know // What Was That // Recognition
Genre: Indierock
Sounds Like: Dinosaur Jr. // The Lemonheads // Pixies

VÖ: 14.09.2012

Hallo Fans von Dinosaur Jr., das geht raus an euch! Die Band mit dem größten Zusammenhang von Grämigkeit und wunderbarer Melodie beschert uns eine neue Platte. "I Bet On A Sky" ist schon die dritte seit der Reunion 2005. Warum alle Nicht-Fans außen vor lassen? Nun, Dinosaur Jr. sind eine Band, deren Stil so unverkennbar ist, dass sie kaum neue Fans dazugewinnen wird im 28. Jahr (netto) ihrer Existenz. Das ist auch vollkommen okay so, wer die Band schon liebt, der liebt sie, und wer nicht, dem erschließt sich die perfekte Band für Musikliebhaber, die auf wunderbare Melodien und eine warme, schwermütig nuschelnde Stimme, aber auch auf dreckigen Sound, lange Gitarrensoli und Verstärkerwände stehen, eben leider nicht. Daran, dass Dinosaur Jr. die perfekte Mischung aus den Beach Boys und Sonic Youth sind, wird auch die neueste Veröffentlichung nichts ändern.

Man könnte jetzt natürlich tausend Dinge schreiben über Jay, Lou und Murph: dass die Spannung zwischen Mascis und Barlow die Band absurderweise am Leben hält, dass die Kommunikation praktisch nur über den gemeinsamen Sound läuft, was für alte, griesgrämige Herren die drei doch sind, aber das wisst ihr ja auch alles schon. Fakt ist, dass die drei mit "I Bet On A Sky" eine weitere großartige Platte ohne jeden Ausfall aufgenommen haben. Die Hoffnung, die der Kollege, welcher 2007 "Beyond" rezensiert hat, hegte, dass uns "wenn die Drei sich nicht wieder verkrachen noch schöne Jahre mit einer der besten Indierockbands aller Zeiten bevorstehen", hat sich absolut bestätigt.

Alle zwei Jahre ein neues Meisterwerk – daran könnte man sich gewöhnen, wenn man sich nicht schon daran gewöhnt hat. Insgesamt schalten Dinosaur Jr. zwar einen Gang zurück – doch "I Bet On A Sky" ist vielleicht mehr denn je nach innen gekehrt, getrieben von einer schönen, inneren Seligkeit, gewohnt getragen von einer melancholischen Gesamtstimmung – und zwar vom wunderbaren Opener bis zum letzten Song, auch hier fügen sich die beiden von Lou Barlow beigesteuerten Songs perfekt ins Album ein. Dabei ist das Schönste an einer neuen Platte ja eigentlich schon, dass es diese Band überhaupt noch gibt, und man mit jedem neuen Release auch daran erinnert wird, mal wieder die alten Platten zu hören. Wie schön, wenn sich eine neue Veröffentlichung dann einfach nahtlos einreiht und in zwei Jahren zu den Platten zählt, die ausgegraben werden.

An alle Fans von Dinosaur Jr.: Einen Toast auf diese Band! Auf viele weitere wunderbare Jahre!

An alle Nicht-Fans: Hört euch die Band nochmal an. Wir begrüßen euch gern in unserer gemütlichen Welt.

Daniel Waldhuber

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