Rezension

Dial M For Murder!

Fiction Of Her Dreams


Highlights: OhNo! // DoYouThinkSo?IDon't
Genre: New Wave
Sounds Like: Interpol // Joy Division

VÖ: 14.08.2009

Manchmal scheint es, als habe Ian Curtis vor seinem Tod noch schnell seine Gene in alle Winde verstreut, zumindest die, die die Gesangsstimme bestimmen. Wie sonst ließe sich erklären, dass irgendwo aus dem Nichts immer neue Sänger auftauchen, die sich anhören, als seien sie der Zwillingsbruder des Joy-Division-Frontmanns? Nach Interpol-Chanteur Paul Banks und Tom Smith von den Editors nun also David, seinerseits die Hälfte des schwedischen Duos Dial M For Murder. Die haben sich nach einem Hitchcock-Klassiker benannt und machen dem Meister mit ihrem düsteren Sound auch gleich alle Ehre.

Albumcover: Schön düster. Sound: Noch düsterer. Texte: Auch düster. (Kill me, I don't care, I don't want to live aus HellNo). Dial M For Murder klingen wie Interpol auf miesen (das ist hier nicht negativ gemeint!) Synthies, vermischt mit dem einmaligen Schweden-Chic. Man, oder noch besser "frau", sehe sich bitte das Video zu OhNo! an. Auf die Leerzeichen wird hier übrigens genauso verzichtet wie auf bunte Farben. „Fiction Of Her Dreams“, so heißt der Erstling der Band, klingt nach skandinavischem Winter, nach Nächten, die nur vom Schnee beleuchtet sind und nach grauen Arbeiterhafenstädten.

Inspiration der Band? „Alfred Hitchcock, love & hate, low frequency bass, old drum machines, London and indie fashion”. Das möchte man in keiner Weise anzweifeln. „Fiction Of Her Dreams“ ist ein durch und durch gelungenes Debüt-Album, gleichermaßen für potentielle Mörder und Selbstmörder wie auch für traurige Gymnasiasten geeignet. Dass Dial M For Murder weder die Brillanz von Hitchcock noch die Größe von Joy Division erreichen, sei dahin gestellt.

Lisa Krichel

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