Rezension

Deerhoof

Breakup Song


Highlights: Breakup Songs // Flower // The Trouble With Candyhands
Genre: Noise-Pop // "Cuban-Flavored Party-Noise-Energy Music"
Sounds Like: Yoshimi & Yuka // OOIOO // Dirty Projectors

VÖ: 07.09.2012

Was soll man dazu noch sagen? "Breakup Song" nennen Deerhoof ihr gesamtes neues Album. So manch einer könnte bei all dem Chaos und disharmonischen Quatsch, der da zu hören ist, tatsächlich gerne die Scheidung einreichen und auf nimmer Wiedersehen davon laufen. Aber Halt! Ersteinmal sollte man sich die Songs genauer anhören und das unbedingt mit Kopfhörern oder aber Lautsprechern, die von beiden Seiten die Melodien in die Ohren dröhnen. Denn schon alleine der Fakt, dass jedes Ohr ein ganz anderes Programm zu hören bekommt, macht die Sache überaus spannend.

Satomi Matsuzakis englischer Gesang mit entzückendem japanischem Akzent legt sich über all den experimentierfreudigen Lärm wie Puderzucker. Und obschon es ja eigentlich um den Soundtrack für Trennungen jeglicher Art gehen sollte, wirkt alles locker, quietschig und fröhlich; sogar etwas zugänglicher als üblich zeigen sich Deerhoof auf "Breakup Song". Ganz passend betiteln sie selbst ihr neuestes Werk als "Cuban-Flavored Party-Noise-Energy Music", bei der auch der Pop nicht zu kurz kommen darf. Die kubanischen Rhythmen kommen zum Beispiel in "Flower" vor, zu dem man doch glatt die Hüften schwingen möchte, während Matsuzaki vom Blumenverschenken singt. "To Fly Or Not To Fly" wird dann aber sogleich wieder etwas noisiger und "Mario's Flaming Whiskers III" ist mit passendem Sound eine Hommage an die alte Videospielezeit.

Starke Nerven und Aushaltevermögen braucht man allerdings schon bei der Musik von Deerhoof. Man kann aber auch alles einfach auf sich wirken lassen, ins Gewirr der Melodien, Disharmonien und allerlei Geräusche eintauchen und die geordnete Welt da draußen mal für einen Moment vergessen.

Marlena Julia Dorniak

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Das komplette Album im Stream
"The Trouble With Candyhands"
"Féte d´Adieu"

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