Rezension

Dasher

Sodium


Highlights: We Know So // Sodium // Get So Low
Genre: Punkrock // Post-Punk
Sounds Like: Jay Reatard // The Raincoats // The Men

VÖ: 14.07.2017

Die Gruppe um Sängerin und Schlagzeugmaschine Kylee Kimbrough rotzen mit "Sodium" eine wunderbare halbe Stunde Punkrock in den musikalischen Äther. Die durchschnittliche Songlänge liegt bei zweieinhalb Minuten. Das ist nicht nur kurz, sondern auch knackig. Tempowechsel und schwere Melodien in dröhnenden Feedbacks unterlegen die Schreieskapaden. Begonnen hat ihr tonales Massaker in Atlanta. Nun sind sie in Bloomington und von Jagjaguwar gesignt.

Kimbrough gesteht in der Bandbiographie, dass sie große Schwierigkeiten hat einen ganz normalen Alltag zu organisieren und sich deswegen mehr durchs Leben kämpft, als langsam etwas aufzubauen. Dasselbe gilt für ihre Musik. Ihre Stimme erreicht immer das Limit. Die Wut ist ein natürlicher Verzerrer. Das tut weh – und rockt derbe.
 
Mit einem Sound der zwischen klassischem Punk und dronigem Röhren pendelt, um gelegentlich im reinen Lärm auszuufern, schaffen sie eine musikalischen Cocktail, den sie gut durchschütteln, wegexen und von der Bühne vomieren. 

Das titelgebende Lied "Sodium" fällt nicht nur wegen seiner Länge von vier Minuten auf, sondern auch wegen der Indie-Echo-Gitarre und löst sich damit aus dem Lärmmuster der Umgebung. So entsteht ein kathartischer Moment, der erst in den letzten Zügen wieder kleingeprügelt wird – anders geht das auch nicht.

Abwechslung, Intensität und ein gutes Timing machen das Album zu einem kurzweiligen Schmankerl, was die Anlage nicht so schnell wieder verlassen will. Zudem macht es Sinn die Augen nach Tourdaten offen zu halten.

Peter Heidelbach

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