Rezension
Das Paradies
Goldene Zukunft
Highlights: Goldene Zukunft // Discoscooter // Du, Die Anderen Und Ich
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: Die Höchste Eisenbahn // Moritz Krämer
VÖ: 24.08.2018
Vor acht Jahren sah ich Talking To Turtles beim Appletree Garden Festival 2010. Schöne Folk-Musik aus Leipzig von Claudia Göhler und Florian Sievers. Nachdem ich die Band danach aus den Augen verlor, hörte ich den Namen Florian Sievers erst wieder im Frühjahr diesen Jahres in einem Bericht über sein neues Projekt Das Paradies. Nun gibt es mit “Goldene Zukunft” die Debüt-Platte, die mal wieder zeigt, dass deutsche Indie-Musik nicht immer schwerfällig sein muss.
“Goldene Zukunft” weckt direkt Erinnerungen an die deutsche Indie-Pop-Größe Die Höchste Eisenbahn. Stimmlich ähnelt Sievers Stimme der Moritz Krämers, aber auch die leichten Gitarrenklänge versprühen die gleiche Lockerheit wie die Songs der Berliner Band. So verschwimmt in “Discoscooter” (ein Begriff, den Sievers lange Zeit für ein wirkliches Fahrgeschäft auf einem Jahrmarkt hielt) die Realität mit einem romantisierten Bild eines Rummels, alles getragen von einer leichten Piano- und Synthesizermelodie. Diese Entspanntheit zieht sich durch die gesamten elf Lieder auf “Goldene Zukunft”, auch wenn Sievers zwischendurch auch ernstere Themen anschneidet. Denn das alles geschieht immer unter der Prämisse, dass alles nicht so negativ zu sehen ist, es wird ja wieder besser. Noch näher an Die Höchste Eisenbahn ist “Hinter Deiner Schönen Stirn”, das mit seinem voranpreschenden Schlagzeugspiel und den reduzierten Gitarren-Klängen so auch auf “Wer Bringt Mich Jetzt Zu Den Anderen” hätte erscheinen können.
Bei all der Ähnlichkeit schafft es Das Paradies jedoch immer, seinen eigenen Sound zu behalten. So sind die knapp 40 Minuten nicht einfach nur eine Kopie oder ein Abklatsch, sondern eine tolle Neuentdeckung für Fans von Francesco Wilking und Moritz Krämer.
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