Rezension

Das Pack

Kopenhagen


Highlights: Unheftig // Hula Hoop // Immer Einmal // Kopenhagen
Genre: Rock
Sounds Like: Frische Mische // Urban Majik Johnson // Dyse

VÖ: 15.08.2014

„Macht Doch Was Ihr Wollt“ als Titel des letzten Pack-Albums trifft's ja ganz gut für Pensen Paletti (eigentlich auch kein Wunder bei jemandem, der sich den Künstlernamen „Pensen Paletti“ aussucht): Scheißegal, ob man mit Frische Mische und den Monsters of Liedermaching schon zwei Gruppierungen am Start hat, die gewitzte bis komplett bescheuerte Chansons an den Mann bringt – warum soll man das Ganze nicht nochmal machen, bloß in lauter?

Funktioniert bei Das Pack auf jeden Fall ganz prächtig – aber auch, weil Pensen an der E-Gitarre so etwas wie der Jack White für alkoholisierte HSV-Fans ist (die Redundanz durch „Seven Nation Army“ ignorieren wir einmal): Ein Mann als ewiger VIP seiner Band, der nur noch durch eine recht austauschbare Figur an der Schießbude unterstützt wird – in diesem Fall seit neuestem durch den ehemaligen Merchandise-Mann. Wo aber viele andere Musikduos sich in ihrer trauten Zweisamkeit so einsam zu fühlen scheinen, dass sie sich nichts Anderes als Blues(rock) vorstellen können, liegt Das Pack irgendwo zwischen Noiserock und Metal – ein Riff jagt das nächste und lässt es höchstens mal verschnaufen, wenn zwischendurch mal der Booty geshaked (etwa bei „Hula Hoop“) oder geschunkelt („Positiv Überrascht“ oder „Kopenhagen“) werden soll.

Klar – gerade sowas ist offiziell wahrscheinlich uncool wie sonstwas. Wörter wie „Unheftig“ (das den Opener recht unpassend betitelt) zu prägen, ist wahrscheinlich ähnlich kredibel wie Rockcompilations im Aldi zu kaufen und den Inhalt eines Songs wie „Immer Einmal“, bei dem das lyrische Du auf gerne dämliche Weise immer wieder überboten wird, als kindisch zu bezeichnen, würde vielleicht schon das eine oder andere frühreife Kind beleidigen – aber Spaß machts, und zwar nicht zu knapp. Und der Ohrwurmfaktor – off the charts. Das hier muss niemand mögen, aber wie sagt man? Leben und leben lassen. Oder eben: Macht doch, was ihr wollt.

Jan Martens

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