Rezension
Christopher D Ashley
Cruel Romantics
Highlights: Sugar Coated Lies // The Colour of Truth
Genre: Electro
Sounds Like: Fischerspooner
VÖ: 30.05.2008
Christopher D Ashley hätte auch in vielen Musikrichtungen landen können. Als elfjähriger Gitarrenschüler war Dave Mustaine (Megadeth) Vorbild Nr. 1. Seine Mutter stammt aus Belize, einem kleinen Staat in Zentral-Amerika, direkt an der Küste des karibischen Meeres. Daher hätte man ihm Weltmusik ohne weiteres abgekauft. Mit acht Jahren lernte der kleine Christopher von seinem Vater, wie man auf einem BBC-Computer Töne programmiert. Dieser Eindruck blieb schlussendlich am meisten haften und beschert uns einen weiteren Electro-Act aus dem United Kingdom.
Nach den ersten paar Tönen weiß man Bescheid. Das gilt sowohl für das musikalische Gerüst des Debut-Albums als auch Christophers Plattenschrank. New Order, Depeche Mode, The Cure, eine Prise Hot Chip lassen grüßen. Viele Melodien sind schon eher eine Hommage an diese Bands als eigenständige Ideen. Das ist zwar ein bisschen schade, aber hier gilt mal wieder: Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht.
Die Struktur der Songs ist recht simpel. Zu besagten Melodien kommen schlichte Beats und Christophers lässige, teilweise schon schlampig klingende Stimme. Das ist keineswegs negativ gemeint, einen gewissen Coolnessfaktor kann man Herrn Ashley definitiv nicht absprechen.
Temporeiche Tracks gibt es auf „Cruel Romantics“ leider kaum, viele Songs plätschern eher dahin, statt mal richtig Fahrt aufzunehmen und sind daher leider kein flashendes Halluzinogen, eher ein Sedativ zum herunter kommen. Gerade die Momente, in denen Ashley seine Trägheit hinter sich lässt, lassen für das nächste Album hoffen. Der Opener „Sugar Coated Lies“ mit seiner einprägsamen Bass-Line ist einer davon. „The Colour of Truth“ mit seinen verspielten Synthesizern ebenso.
„Cruel Romantics“ riskiert wenig. Zu wenig, um eine der großen Electro-Hoffnungen 2008 zu werden, aber doch genug, um etwas Aufmerksamkeit zu erregen. Wir dürfen gespannt erwarten, welche Schlüsse Christopher D Ashley daraus zieht.
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