Rezension
Chickenfoot
Chickenfoot
Highlights: Soap On A Rope // Sexy Little Thing// Oh Yeah // My Kinda Girl // Turnin Left
Genre: Hardrock
Sounds Like: Velvet Revolver // Led Zeppelin // Van Halen
VÖ: 05.06.2009
Einen Bandnamen zu finden, der auffällt, ist gar nicht mehr so einfach. Fast alles ist schon mal da gewesen. Chickenfoot ist als Wahl zwar einmalig, allerdings fragt man sich schon, ob eine Supergroup auch noch unbedingt durch den Namen auffallen muss, wo doch schon so klangvolle Namen auf der Besetzungsliste stehen. Sänger Sammy Hager und Bassist Michael Anthony spielten gemeinsam zehn Jahre bei Van Halen, bei dem Projekt Planet Us (2002-2003) trafen beide bereits schon einmal auf den Gitarrenvirtuosen Joe Satriani. Dazu gesellt sich diesmal Chad Smith, der mal wieder eine lange Pause zwischen zwei Red-Hot-Chili-Peppers-Alben für einen weiteren Seitensprung nutzt.
Auf die Ohren gibt’s dann auch den Sound, den man erwarten durfte: Rock mit bluesigen Elementen, teilweise Hardrock, dazu ein paar Balladen, also alte Schule, irgendwo zwischen Led Zeppelin und dem Hardrock der Achtziger und Neunziger. Das hat alles Hand und Fuß, auch wenn man sich hier und da noch ein Tüpfelchen auf dem I gewünscht hätte. Der Stil ähnelt sehr dem Velvet Revolvers, und wenn wir die beiden Bands direkt miteinander vergleichen, kann Chickenfoot nicht ganz mit dem ersten Album von Slashs Kombo mithalten, ist aber deutlich besser als deren ideenloser Zweitling. Wenn man schon in der musikalischen Mottenkiste kramt, muss zumindest die Umsetzung stimmen, und da macht Chickenfoot einiges richtig: Anthony und Smith bilden ein tolles Rhythmusgespann, Satriani präsentiert sich als perfekter Teamplayer und ordnet sich harmonisch ein. Er übertreibt es nicht mit seinen wie gewohnt großartigen Solos und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, der Mann hätte schon immer den Part als Bandgitarrist inne gehabt. Sammy Hager klingt mit seiner rauen Stimme immer noch so wie in seinen besten Van-Halen-Zeiten. Die Aufnahmen sind sehr jammig angelegt, was sie sehr authentisch und lebendig macht, und nebenbei sind sie wie geschaffen dafür, im nächsten Guitar-Hero auf der Tracklist zu stehen.
Wie bei vielen anderen Supergroups ergibt auch hier nicht die Summe der Teile ein größeres Ganzes. Ob man den Stil nun altbacken oder klassisch nennt, es tut gut, wieder ein ordentliches Album in dieser Machart in den Händen zu halten. Den einzigen Deutschlandauftritt der Hühnerfüße gibt es bereits im Juli in Hamburg. Man darf gespannt sein, ob die Combo ihren großen Spaß bei diesem Album auch auf die Bühne übertragen kann.
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