Rezension

ceo

White Magic


Highlights: White Magic
Genre: Ambient-Pop
Sounds Like: Fleet Foxes // MGMT // Caribou // Peter, Björn & John

VÖ: 11.03.2011

Musik hören sei fühlen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Keine angestrengte Sinnsuche, kein wildes Nachgrübeln, sondern bloßes Wirken-lassen.

Der Auffassung ist zumindest Eric Berglund. Berglund ist Schwede und im vergangenen Jahr hat er unter dem Pseudonym ceo eines der vielversprechendsten Alben aus dem Bereich des Ambient-Pop abgeliefert. Mittlerweile hat es "White Magic", sein Solo-Debüt, auch nach Deutschland geschafft.

Ansonsten hält sich Eric Berglund sehr zurück mit Äußerungen über sein Album, aber klar, man soll sie ja auch bloß hören und fühlen.

Dann wagen wir doch an dieser Stelle mal einen kleinen Versuch:

... überdrehte Fröhlichkeit ... Schweden ... künstlich ... "Young Folks" ... über-durchschnittlich? ... Zeitgeist ... flach ... "White Magic" als Über-Track ... Pan-Flöte ... "Odessa" ... abgegriffen? ... zu viele Synthies ... begrenzte Halbwertszeit ... reichlich kurz ... hymnischer Abschluss.

Für alle, denen das zu diffus war, noch mal der Reihe nach: Der erste Eindruck von "White Magic" (dem Album) ist ziemlich gut. Da fragt man sich schnell, ob das nicht sogar eine Platte ist, die weit über dem Durchschnitt liegt. Insbesondere der Titeltrack, aber auch einige andere Nummern haben etwas beschwingt Fröhliches an sich. Im Stile von MGMT oder Fleet Foxes vermag Berglund eine Platte zu produzieren, die ein Stück weit der verlorenen Euphorie der 70er Jahre nachtrauert, die aber dennoch ziemlich genau den Zeitgeist trifft. Das Problem: Diesem Zeitgeist fehlt es an Tiefe.

Das zumindest lässt sich nach relativ wenigen weiteren Durchläufen sagen: Substanz hat ceo nicht. Obwohl auf vielen Ebenen getüftelt wurde und Berglund musikalisch eine Menge auf dem Kasten hat, sind zu viele der Klänge nichts als bloße Zitate. Die Pan-Flöte kennen wir schon von Caribous "Odessa", den Gesang von Peter, Björn & John – und unter alles mischt sich ein Allerlei aus Synthesizern.

Kurioserweise ist es der Titeltrack "White Magic", der all diese Elemente vereint und dennoch als bester Song des Albums heraussticht. Der Rhythmus ist einfach unwiderstehlich, genau wie "Odessa" muss man diesen Track einfach mögen. Da das Album insgesamt aber ohnehin nur acht Songs umfasst, lohnt sich das Gesamtwerk wiederum kaum. Ausschließlich die auf schwedisch gesungene Hymne zum Abschluss, die alle Schülerinnen und Schüler vor den Ferien gemeinsam anstimmen, bleibt noch hängen. Nicht gerade viel.

Mischa Karth

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