Rezension
Cat Power
Wanderer
Highlights: Wanderer // Woman // Black
Genre: Songwriter // Folk // Pop
Sounds Like: Feist // PJ Harvey // Joni Mitchell
VÖ: 05.10.2018
Diesmal hat sich Chan Marshall aka Cat Power, mittlerweile 46 Jahre und zehn Alben alt, ganz schön Zeit gelassen – sechs Jahre seit „Sun“, dem Vorgängeralbum zu „Wanderer“. Und sie ist ganz schön durch ihr Leben gewandert in der Zeit, der Titel kommt nicht irgendwoher. Aber sie ist auch angekommen. Viel hat sich gesetzt, sagt sie, sie hat jetzt einen Sohn, der und ihre Gitarre, alles was ihr wichtig ist eigentlich, sind auf dem Cover zu sehen. Das Warten auf die Platte hat sich gelohnt – „Wanderer“ ist ein ruhiges Album, ruhig, aber doch bestimmt. Es hat viel von dem Reiz, der ihre Musik ausmacht, und so ein gutes Album war nicht unbedingt noch einmal zu erwarten.
Es ist eine Rückbesinnung auf alte Stärken, auf das, was ihre Musik stark macht: Ein unverkennbares Gespür für die richtige Tiefe zum richtigen Zeitpunkt, die genau richtige Grundstimmung und Grundharmonie, die richtige melodiöse Wendung zur richtigen Zeit, um Songs spannend zu halten. Und eine gewisse Grundmelancholie. All diese Reize vereint „Wanderer“ viel mehr als das mitunter zu offene und ausufernde Vorgängeralbum „Sun“, es kommt damit Meisterwerken wie „You Are Free“, „Moon Pix“ oder „The Greatest“ viel näher. Wenn es sie auch nicht ganz erreicht, ist „Woman“ ein großartiger Cat-Power-Song, der gerade auf „The Greatest“ ohne Weiteres seinen Platz gefunden hätte, das düstere, schlichte „Black“ eher auf „You Are Free“.
„Wanderer“ ist eine Art ruhiges „Best Of“ der Stärken Cat Powers, ein schönes Album im Spätwerk. Es rührt an vielem, was sie einst groß gemacht hat als amerikanische Songwriterin, und wenn auch das hier nicht mehr das Größte ist, was sie je gemacht hat, schreibt sie immer noch zeitlos gute Songs. „Wanderer“ ist eine schöne, schlüssige Ansammlung solcher.
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