Rezension

Captain Planet

Ein Ende


Highlights: Irgendwas // Landung // Vom Ende An
Genre: Punk-Rock // Indie // Post-Punk
Sounds Like: Love A // Muff Potter // Koeter

VÖ: 06.05.2016

Am Ende des letzten Songs von "Ein Ende" heißt es: „Weiter, bis die Stimme aufgibt / Bis alles zerfällt / Bis der Vorhang wieder aufgeht / Uns nichts mehr hier hält.“ Bis diese Zeilen fallen, ist erst eine knappe halbe Stunde vergangen, in denen Captain Planet wieder einmal aufgekratzt aufzeigen, dass die aktuelle Veröffentlichung „Ein Ende“ natürlich alles Andere als das ist.

Es braucht nicht lange, bis die Band im Opener „St. Peter“ den Hörer mit den flirrenden Gitarren und dem umspannenden Rhythmus-Netz eingefangen hat und Sänger Jan Arne von Twistern gegen diese musikalische Wand anschreit. Mit kryptischen Texten über Alltagssituationen, vom Sterben und Weggehen, stürzen sich Captain Planet mit ihrem Wust aus Gitarre, Bass und Schlagzeug in schnelle dreißig Minuten. Dabei klingen sie cleaner als auf dem Vorgänger-Album „Treibeis“, obwohl sie mit nunmehr drei Gitarren auf die Songs losgehen. Dass das auch funktionieren kann, liegt neben dem ausgetüftelten Songwriting der Band wohl auch an der klugen Produktion von Olman Viper und Hauke Albrecht, die diese angestachelte Gitarrenschar eingefangen und in Szene gesetzt haben.

Captain Planet haben mit „Ein Ende“ eine Platte veröffentlicht, die einfach da war. Ganz ohne monatelanges Geposte von irgendwelchen Studio-Sessions, Crowdfunding-Aufrufen und dem mittlerweile üblichen Social-Media-Overkill. Erfolgreich wird sie trotzdem – weil sie stark ist und die Band eindrucksvoll zeigt, dass kluger Punk in Deutschland immer funktioniert. Captain Planet sind seit Jahren eine Institution, da sie sich mit ihrem eigenen Sound eine Nische zwischen Turbostaat und Love A geschaffen haben. „Ein Ende“ ist da lange noch nicht in Sicht.

Sönke Holsten

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