Rezension

Bruce Springsteen

High Hopes


Highlights: High Hopes // Just Like Fire Would // The Ghost Of Tom Joad
Genre: Rock
Sounds Like: Tom Petty // Neil Young // Pearl Jam

VÖ: 10.01.2014

Nach 40 Jahren und beinahe 20 Studioalben hätte Bruce Springsteen sich eigentlich fast schon komplette Narrenfreiheit verdient. Erfreulich ist aber, dass er diese eigentlich gar nicht nötig zu haben scheint: Denn selbst auf der Raritäten- und Coversammlung, die „High Hopes“ ist, bleibt der Boss seinem Stil treu – und absorbiert dennoch so einiges von seinen Weggefährten der letzten Jahre.

Klar: wer sich so regelmäßig wie Springsteen mit Bands wie Arcade Fire oder The Gaslight Anthem umgibt, läuft sicherlich weniger Gefahr, allzu schnell altbacken zu klingen als viele seiner Altersgenossen; auf „High Hopes“ holt er sich wiederum auf acht von zwölf Tracks Hilfe von Tom Morello – zwar nicht gerade ein Vertreter einer irgendwie gearteten „jungen“ Generation, aber immerhin. Springsteens Affinität zu den Dropkick Murphys, einer der erfolgreichsten „Arbeiterklassebands“ unserer Zeit, mag ausschlaggebend dafür sein, dass „High Hopes“ an vielen Stellen wieder viel von der Geschichtenerzählerei des Folk aus ihm herauskitzelt (Beispiel „Henry's Place“).

Und a propos Murphys: auch die Instrumentierung bringt, wie schon auf „Wrecking Ball“, eine ganze Menge aus einem der amerikanischsten aller Amerikaner heraus, was alleine schon der Vergleich der neuen, fidel- und banjogeprägten Version von „The Ghost Of Tom Joad“ zeigt. Der Titeltrack, seines Zeichens ein Cover von Tim McConnell, atmet hingegen fast fünf Minuten lang Soul und Funk aus – was Chor und Bläsersektion doch alles bewirken können. Andere Songs wie „Just Like Fire Would“ wiederum zeigen Springsteen, wie man ihn kennt – schlichter Rock und als solcher wahrscheinlich so etwas wie amerikanisches Kulturerbe. Insofern zeigt „High Hopes“ an mancher Stelle eher seltene Farben Springsteens, ohne jemals ein komplett neues Bild zu zeichnen. Nicht, dass dies jemals nötig gewesen wäre.

Jan Martens

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