Rezension

Britta Persson

Kill Hollywood Me


Highlights: Cliffhanger // Kill Hollywood Me // Can I Touch
Genre: Indiepop
Sounds Like: Heather Nova

VÖ: 18.04.2008

„Many of the songs – ok, all of them – are about love.“ Britta Perssons zutreffende Beschreibung ihres Albums „Kill Hollywood Me“ gibt das Grundthema vor. Aber natürlich ist hier nicht nur Knutschen und Händchen halten angesagt, viel mehr werden die Pros und Contras von zwischenmenschlichen Beziehungen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Was will ich? Was wird in ein paar Jahren sein? Will ich den Moment genießen? Kann ich dich anfassen, wo ich will? Will ich etwas Ernstes? Will ich alles hinterfragen oder ist das Hinterfragen schon der Anfang vom Ende? Zwischen all diesen, und noch vielen weiteren Fragen pendelt Britta Persson von Standpunkt zu Standpunkt, zwischen Selbstsicherheit und Selbstzweifeln. Die Lyrics wechseln dabei immer wieder zwischen direkt verständlichen Texten und malerischen Gedankenbildern.

Prägend fürs Ohr sind hauptsächlich zwei Merkmale: Brittas Gesang, der sehr an Heather Nova erinnert, und der darauf passend abgestimmte Rhythmus. Die akustische Kulisse aus Drums und Piano, die hier und da um das ein oder andere Streich- und Blasinstrument ergänzt oder ausgetauscht wird, ist zumeist recht bieder gehalten und geht selten große Risiken ein. Der Großteil des Albums besteht aus Down-Tempo-Songs zu denen sich nur wenige schnellere Stücke gesellen. „Can I Touch“ ist das Schnellste davon, das sich mit dem oft wiederholtem Refrain locker als Mantra bezeichnen darf. Der Titeltrack „Kill Hollywood Me“ kommt als eingängiger, grundsolider Popsong daher. Sphärisch wird es in „U-Turns“ und dem Abschlusstrack „Zig Zag“, in dem Britta von einem Backgroundchor unterstützt wird und entfernt an Sigur Ros erinnert.

Nach 40 Minuten ist schon wieder alles vorbei, und auch wenn die ganz großen Ideen fehlen, ist „Kill Me Hollywood“ viel versprechend. Selbst wenn trotz nur einer großen Thematik die Abwechslung zu kurz kommt, gewinnt das Album nach mehrmaligem Hören deutlich. „Can I Touch“ liefert auch prompt die passende Begründung für die starke Fokussierung: „Who needs a head when you've got a heart?“

Marcel Eike

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