Rezension
Brandt Brauer Frick
Echo
Highlights: Rest // Echoes // Mont Blanc
Genre: Elektro
Sounds Like: Nils Frahm // HVOB // Kiasmos
VÖ: 07.06.2019
Klassik trifft auf Techno. Spätestens seit Nils Frahms „All Melody“ ist dieser Genreclash überall angekommen. Vor einem Jahrzehnt war das noch anders. Schon damals begannen Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick allerdings damit, komplexe elektronische Sounds mit klassischen Stilmitteln anzureichern. Mit ihrem nun fünften Album „Echo“ sind Brandt Brauer Frick nun im Hier und Jetzt angekommen. Und stehen doch wieder am Anfang. Denn „Echo“ ist buchstäblich „ein Echo dieser zehn Jahre, die wir nun existieren“ (Jan Brauer) und eine musikalische Rückkehr zu den Anfängen des experimentellen Trios aus Berlin.
Natürlich hat sich soundtechnisch trotzdem einiges geändert. Im Gegensatz zum Debüt „You Make Me Real“ klingt die neue Platte wesentlich ausgefeilter, druckvoller und, was die Produktion angeht, sowieso noch einmal in einer ganz anderen Liga. Hinzu kommt, dass Brandt Brauer Frick ihr Repertoire an Instrumenten noch einmal deutlich aufgestockt haben. Das wird direkt mit dem Opener „Rest“ deutlich, in dem neben dem obligatorischen Klavier satte Streicherwände aufgefahren werden und zum Ende hin auch noch Bläser gegen die wirren Beats aufbegehren.
Ein vielversprechender Auftakt – und „Echo“ hält das Niveau über die gesamte Albumlänge konstant hoch. Immer wieder schimmert dabei die Liebe des Trios zu harten industriellen Technosounds durch, mit denen die Hauptstadt wohl einfach auf ewig verbunden bleiben wird. Die Enden von „Fuel“ oder „Echoes“ führen beispielsweise direkt in den nächsten Elektroclub. Wobei letzterer Song durch die Songwriterin Anna Friedberg noch einmal gesanglich veredelt wird und dabei Assoziationen zu den tollen HVOB aufkommen.
Vielleicht fehlen auf „Echo“ hier und da ein paar Ruhepausen (abseits der Interludes „Chamber I-III“), um den Stücken mehr Luft zum Atmen zu geben, und etwas durchdachtere Spannungsbögen innerhalb der Songs. Das ist aber letztendlich auch nur Meckern auf hohem Niveau, denn Brandt Brauer Frick machen auch zehn Jahre nach ihrer Gründung weiterhin das, was sie mit am besten können: anspruchsvolle elektronische Musik für anspruchsvolle Zuhörer.
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