Rezension
Blondie
Pollinator
Highlights: Doom Or Destiny // Long Time // My Monster
Genre: Pop
Sounds Like: The Pretenders // The Bangles // Tears For Fears
VÖ: 05.05.2017
Es ist kaum zu glauben, dass seit Blondies Comebackalbum "Exit" mit dem fantastischen "Maria" jetzt schon 18 Jahre vergangen sind. Wenn man sich schon selbst bei diesem Gedanken alt fühlt, dass man zu der Zeit der Veröffentlichung gerade mal volljährig geworden ist, fragt man sich, wie es die Band schafft, nicht in solchen Gedanken zu verharren, sondern stattdessen musikalisch in Würde zu altern, ohne dabei an Coolness einzubüßen.
"Pollinator" ist das elfte Studioalbum von Blondie, auf welchem sich die Band von Deborah "Debbie" Harry mit Hilfe durchaus prominenter Unterstützung (David Sitek, Johnny Marr, Sia, Nick Valensi, Charli XCX, Adam Johnston und Dev Hynes) selbst feiert. Anspielungen an alte Songs bilden den Rahmen, in dem sich Blondie in den großteils fremdproduzierten Stücken austoben. Dabei wird stark auf Synthiepop mit einem hohen Anteil von 80er-Jahre-Flair gesetzt, Gitarren spielen eher eine untergeordnete Rolle. Die Wandelbarkeit von Blondie findet sich hier also nur in einem eher begrenzten Spektrum wieder. Die vielen Referenzen sind zugleich sowohl die Stärke als auch das Problem von "Pollinator", da sie an bessere Songs erinnern als die, die hier zu finden sind. Das durchaus gute "Long Time" hat keine Chance, mit dem geistigen Vorbild "Heart Of Glass" ernsthaft zu konkurrieren. Das Album startet recht schwungvoll und gelungen, insbesondere im letzten Drittel wird dann eher auf getragenere Songs gesetzt, von denen keiner ein wirkliches Highlight darstellt. An einigen Stellen finden sich auf "Pollinator" Stimmverzerrereffekte, die zwar theoretisch zu den einzelnen Songs gut passen müssten, die aber dennoch störend wirken, weil man Debbie Harry lieber unbearbeitet hören möchte.
Blondie können also auch im gehobenen Rentenalter immer noch ein ordentliches Album auf den Markt bringen, auch wenn "Pollinator" sicherlich keine Sternstunde in der Geschichte der Band darstellt und eher dazu führt, dass man auf den Backkatalog der Band zurückgreifen möchte.
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