Rezension

Bill Ryder-Jones

Yawn


Highlights: There's Something On Your Mind // Mither // John
Genre: Songwriter // Shoegaze
Sounds Like: Gruff Rhys // Super Furry Animals // Damien Jurado // Courtney Barnett

VÖ: 02.11.2018

Obwohl Bill Ryder-Jones schon über 15 Jahre in der britischen Musikszene unterwegs ist, ist der 35-jährige, in sich gekehrte Songwriter als Solokünstler gerade außerhalb von Großbritannien nicht sonderlich bekannt. Zunächst war er Gitarrist bei The Coral und ist durch verschiedene Kollaborationen bekannt geworden, etwa mit den Last Shadow Puppets oder als Tourgitarrist der Arctic Monkeys. Seine Solomusik übertrifft all das um einiges. „Yawn“ ist bereits das vierte Album. Und es kommt zur genau richtigen Jahreszeit heraus, draußen ist alles eine trübe, besinnliche Stimmung erzeugende Suppe. Ein Wetter, das zur behutsamen Introspektion und Retrospektive des Jahres einlädt.

Dazu ist „Yawn“ der perfekte Soundtrack, eine etwas schüchterne Songwriter-Platte, die dennoch einiges an Schmissigkeit mitbringt. Ryder-Jones macht eine Art Shoegaze-Songwriter-Musik, immer mal wieder laut und orchestral werdend, verschiedene Soundschichten übereinanderlegend. Diese lauteren Momente schleichen sich mal in behutsameren Teilen langsam von allen Seiten ein, mal kündigen sie sich nicht an, und ein Song explodiert einfach. Allerdings ist das Chaos nie unkontrolliert, man merkt Ryder-Jones die Erfahrung als Produzent an, der Sound ist klar ausdifferenziert und treffsicher.

So ergibt sich ein pointiertes und ausgereiftes Album, das ähnlich wie der großartige Vorgänger „West Kirby County Primary“ gerade für die ruhigeren, besinnlicheren Monate absolut zu empfehlen ist. Ryder-Jones kann ruhig ein schöner Geheimtipp bleiben, musikalisch gibt es für die geringe Aufmerksamkeit für seine Solosachen aber absolut keinen Grund.

Daniel Waldhuber

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