Rezension
Belle & Sebastian
The Life Pursuit
Highlights: Another Sunny Day // White Collar Boy // Sukie in the Graveyard // The Blues are Still Blue
Genre: Indie-Pop // 60s // 70s
Sounds Like: The Smiths // Beach Boys // Elliott Smith
VÖ: 10.02.2006
"Another Sunny Day"- so heißt nicht nur der zweite Song auf “The Life Pursuit”, nein, genauso kann man das gesamte Album der Glasgower Band Belle & Sebastian beschreiben. Das siebte Album der Band kleidet sich in einen warmen 60s/70s Sound, der an die Beach Boys erinnern lässt und durch den man die Sonne fast auf der Haut zu spüren scheint. Kein Wunder also, dass "The Life Pursuit" im sonnigen Los Angeles aufgenommen wurde.
"The Life Pursuit" enthält klassische Popsongs, was vor allem Stuart Murdochs Songwriting zu verdanken ist. Er weiß in jedem Song eine kleine Geschichte zu erzählen und uns in die Welten der einzelnen Charaktere einzuführen. Die Songs sind komplex und oft ist auch feine Ironie und Traurigkeit herauszuhören, die sich hinter den lustigen und leichtfüßigen Melodien und Texten verstecken.
Mit Hilfe von Producer Tony Hoffer (Beck, Supergrass, Air) entstand ein Album, das vor allem Belle & Sebastian als Liveband zeigen soll und nicht zu perfektionistisch, dafür aber spontan and frisch klingen soll.
Hört man die sonnige Atmosphäre und Energie der Indie Pop Songs auf "The Life Pursuit", erscheinen Belle & Sebastian weit entfernt von ihren Anfängen mit lo-fi Sound. So ist es verständlich, dass sich nicht alle alten Fans halten ließen. Aber auch darüber war sich die Band im Klaren, wichtig war ihnen ein Album zu schaffen, dass ihnen selbst gefällt, hinter dem sie stehen können. Da können sie den Fans noch so nahe sein, Kompromisse gegenüber ihrer eigenen Meinung gehen sie nicht ein. Dies ist ein sehr wichtiges Attribut des Albums: Es ist glaubwürdig.
Zu den Highlights des Albums zählt beispielsweise "Sukie in a Graveyard". Das Stück klingt jazzig und wird unterstützt von Bläsern. Ein weiterer klassischer Belle & Sebastian Song ist "Another Sunny Day", zuerst glaubt mein einen Lovesong zu hören, der jedoch mit "Ghost figures of past, present, future haunting heart" ein abruptes Ende nimmt. "White Collar Boy" geht schnell ins Ohr, dieser Song erinnert sehr an die Beach Boys. Auch romantische, aber hoffnungslose Songs sind auf "The Life Pursuit" zu finden, wie zum Beispiel "Funny Little Frog", unterstützt von Piano und Bläsern, sowie scheinbar zuckersüßen Lyrics.
Ganz klar muss man sagen, dass das Album seine Höhepunkte hat und insgesamt schön anzuhören ist. Dadurch, dass sich die Band weiterentwickelt hat, wird es Belle & Sebastian wohl auch mit diesem Album nicht gelingen alte Fans zurückzugewinnen oder gar diese mit neuen Fans vereinen zu können. Belle & Sebastians Musik ist eben nicht Musik für jedermann, denn für viele wird der Klang des Albums einfach zu süß sein.
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