Rezension
Beach House
Teen Dream
Highlights: Norway // Walk In The Park // Lover Of Mine // Better Times
Genre: Dream Pop
Sounds Like: Broadcast // Grizzly Bear // Angus & Julia Stone // Low
VÖ: 26.02.2010
Wisst ihr noch, wie es war, Teenager zu sein? Die Zeit, in der die richtig ernsten Probleme des Lebens noch weit weg waren? Für viele ist es noch gar nicht lange her, aber irgendwie scheint das alles schon so weit zurückzuliegen. Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, erinnert man sich dann an viele schöne Tage – zum Beispiel an damals, als man in der Nacht vor der Matheklausur noch ins Freibad eingebrochen ist. Oder an den ersten richtigen Kuss irgendwo zwischen den Verkaufsständen beim Weinfest. Viele Erinnerungen, die einem da ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ein melancholisches Lächeln.
Den Soundtrack für diesen Flashback liefern nun Beach House, die musikalisch genau diese Stimmung einfangen und ihre dritte Platte sinnigerweise auch gleich „Teen Dream“ genannt haben. Songs, die so unschuldig und naiv schön klingen, dass man sich selbst wundert, wo zur Hölle eigentlich diese Unbeschwertheit abgeblieben ist. Mit dieser Frage sollte man sich aber erst nach dem Hören des Albums beschäftigen, denn sonst kann man nicht genießen, was „Teen Dream“ bietet: noch einmal für ein paar Minuten Teenager sein.
Mit ihrem wunderschönen Dream Pop passen Beach House natürlich sowieso schon von vorneherein perfekt in den Kontext. Dennoch hat das Duo im Vergleich zu den beiden ebenfalls guten Vorgängeralben den Fokus deutlich auf die Melodien verschoben. Diese stehen nun offensichtlicher im Vordergrund, haben aber trotzdem genügend Platz zum Atmen. Das wird schon im eröffnenden „Zebra“ erkennbar, welches sich ganz behutsam aufbaut, der melodieführenden Gitarre aber keine Sekunde lang Pause gönnt. Keyboard und die unglaublich angenehme Stimme von Alex Scally packen das ganze dann zu einem fünfminütigen Ohrenschmaus zusammen.
„Silver Soul“ lässt im Anschluss etwas mehr Melancholie durchschimmern und spätestens wenn Victoria Legrand bei „Norway“ schließlich auch noch gesanglich mitmischt, darf ohne Scham die eine oder andere Träne der Nostalgie verdrückt werden. Dafür fangen Beach House einen aber auch gleich wieder auf, denn das traumhafte „Walk In The Park“ darf in diesem Fall durchaus wortwörtlich genommen werden. Einfach nur schön ist das – genau wie der gesamte Rest von „Teen Dream“, ob das schwelgerische „Better Times“, das beinahe schon postrockige „10 Mile Stereo“ oder einer der anderen Songs. Die weiteren Highlights dürften bei jedem individuell unterschiedlich ausfallen. Das kommt auf eure Teenagerzeit und die Erinnerungen daran an...
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