Bei We are Augustines hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Der Bandname wurde auf ein prägnanteres “Augustines” gekürzt und der Lebensmittelpunkt wurde vom hippen New York nach Seattle verlegt. Haben sie sich nun vom Musik-Mekka der 90er beeinflussen lassen und leiten ein Grunge-Revival ein? Nein, Fans von We Are Augustines können beruhigt sein, denn trotz der Einschnitte hat sich eines nicht verändert: ihr wunderschöner Indierock.

Wie schon auf “Rise Ye Sunken Ships!” besticht die Band durch schlichte, manchmal etwas kantige Instrumentierung sowie zum Mitgröhlen einladende Chöre, wie “Cruel City” zu Beginn eindrucksvoll aufzeigt. Ebenso zaubert einem das gesamte Album von Anfang an ein Lächeln auf die Lippen, was Vergleiche mit We Were Promised Jetpacks, Frightened Rabbit und The National nahe legt. Man merkt einfach, dass die Band Spaß an ihrer Musik hat und diesen mit ihren Hörern teilen will, wobei es Augustines schaffen, ihre Livequalitäten wunderbar in das Album einfließen zu lassen.

Auf den ersten Blick merkt man jedoch auch, dass einzelne Lieder nicht so hervorstechen wie es beim Vorgänger beispielsweise “Book Of James” oder “Chapel Song” konnten. Dieser Eindruck relativiert sich aber von Durchgang zu Durchgang. Der Zweitling schafft es immer weiter zu wachsen, ohne dabei Ausreißer nach unten zu haben. Somit hält “Augustines” über zwölf Lieder hinweg ein mindestens ebenso hohes Niveau wie sein Vorgänger.

Die vereinzelten Veränderungen scheinen der Entwicklung der Band nur gut getan zu haben. “Augustines” lassen sich ihren Platz in der obigen Aufzählung großartiger Indierock-Gruppen nicht mehr streitig machen und mehr noch: Sie helfen der Stadt Seattle, wie schon Fleet Foxes oder Death Cab For Cutie vor ihnen, den Schatten ihrer Vergangenheit abzulegen.

Lewis Wellbrock

Diskutieren

Lesen

Weitersagen

Finden