Schon vier Jahre ist es her, dass Au Revoir Simone, die drei hübschen Damen Heather D'Angelo, Erika Forster und Annie Hart aus New York City, ihr letztes Album "Still Night, Still Light" veröffentlicht haben. Man brauchte eine Auszeit, und die hat man sich genommen, sich besonnen, und langsam wieder individuell mit dem Schreiben begonnen. Hat die Band mit ihrem Mix aus schön leichtfüßigem Elektro und Dream Pop früher Wellen geschlagen, so kann man nun beobachten, was passiert, wenn die Wellen abflachen. Auf "Move In Spectrums" ist nämlich nicht viel Aufregendes übrig geblieben, scheinbar hat die Pause der Band nicht gut getan.

Dieses Album ist zu sehr Elektropop und zu wenig Dream Pop, nichts Halbes und nichts Ganzes. Gute Momente stechen nur selten heraus. Größtenteils sind die Songs, wie zum Beispiel "The Lead Is Galloping" oder das Paradebeispiel "Crazy", das auch als Singleauskopplung fungiert, relativ belanglos und plätschern vor sich hin. Wenn Momente herausstechen, dann eher von anstrengender Natur – so beispielsweise die Zeile "Oh you girls you drive me crazy" am Ende von, genau, "Crazy". Zu wenig Abwechslung bietet "Move In Spectrums", zu wenig sticht aus dem stampfenden Brei ähnlich klingender Songs heraus, als dass man dem Album etwas abgewinnen könnte. Viel zu viel Synthie und viel zu wenig Song. Doch selbst, wenn die Songs so richtig gut wären – "Move In Spectrums" klingt über große Teile hinweg einfach nicht gut, stets eine Idee zu schrill. Selbst die anfangs akzeptabel klingende Ballade "Love You Don't Know Me" kommt nicht ohne ein wenig Alarm am Ende aus. Da man als Hörer ständig verdattert die Augenbrauen hochziehen muss, kommt man nie richtig in das Album rein. Und ist irgendwie dann auch froh, wenn es wieder an einem vorbeigezogen ist.

Daniel Waldhuber

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