Der erste Gedanken beim Hören von Artwon Artown Artnow: Klingt, als ob die Herren schon ganz schön lange im Geschäft sind und genau wissen, was sie da tun. Wenn man dann nachliest und erfährt, dass es sich um drei Jungs aus Düsseldorf handelt, die gerade ihren ersten "richtigen" Release präsentieren, staunt man nicht schlecht. Die drei sind Yoko Suno, der singt und Gitarre spielt, Till Gavaller am Schlagzeug und Maziar Yazdkhasti am Bass. Natürlich machen sie nicht erst seit gestern gemeinsam Musik, im Internet sind viele ihrer großartigen, oft instrumentalen Noise-Nummern zu hören.

Dennoch ist "White Noise Romance" nun etwas Besonderes, denn es ist das erste Werk, das nicht nur digital veröffentlicht wurde, sondern auch auf Vinyl. Aufgenommen wurde es im blubox Tonstudio, und zwar live. Der Gesang wurde im Innenhof des Tonstudios unter freiem Himmel aufgenommen. Alles mit einer analogen Bandmaschine, ohne Overdubs, ohne Schnörkel, ganz simpel und roh. Genau das erkennt man auch, wenn man sich das Album anhört und genau das macht Spaß im Vergleich zu all den vielen überproduzierten Werken, die es sonst oftmals so zu hören gibt.

"White Noise Romance" klingt schön verschroben und verzerrt. An einigen Stellen erinnern AAA dadurch sogar an The Mars Volta, wenn sich z.B. in "Scarlett Could You Please Do Me A Favor" das instrumentale Gewölbe drei Minuten lang aufbaut und Yoko Suno mit kratziger Stimme "Scarlett Could You Please Do Me A Favor! // Be My Failure! // Be My Friend!" singt. Beim kratzig hingerotzten "Don´t Know! Don´t Know! Don´t Know!" ("Forget About The Net Baby.") erinnert Sänger Suno an At The Drive-In, an anderen Stellen wiederum an die alten Blackmail.

Artwon Artown Artnow sind wandlungsfähig und in ihrer Art besonders. Vielleicht sollte man ihre Musik mit ihrem Albumtitel beschreiben. "White Noise Romance" passt nämlich ganz gut zu den rauschenden, sich im Experiment aufbauenden, verwinkelten Songs.

"Pay as much as you like" oder sogar kostenloser Download des Albums über Fuck You Silence Records

Marlena Julia Dorniak

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