Rezension

Adam Green

Engine Of Paradise


Highlights: Cheating On A Stranger // Wines And Champagnes // Reasonable Man // Engine Of Paradise
Genre: Singer-Songwriter // Anti-Folk
Sounds Like: Kevin Morby // Moldy Peaches // Leonard Cohen

VÖ: 06.09.2019

Regelmäßig kommen neue Adam-Green-Alben raus und regelmäßig fragt jemand: „Ach, den gibt es noch?“ Die Relevanz, die Adam Green mit den Moldy Peaches Ende der 90er oder mit seinen ersten Soloalben Anfang der 2000er hatte, hat der Künstler eingebüßt. Auf jedem der neuen Werke gab es tolle Songs, aber es waren keine in Gänze tollen Alben mehr. Auch sein Film „Aladdin“ war eher eine witzige Zurschaustellung eines Drogenrausches und einer Menge Spaß als ein großes künstlerisches Werk.

„Engine Of The Paradise“ kommt nun gemeinsam mit einer Graphic Novel namens „War And Paradise“ raus und zeigt, dass Green doch noch viel zu bieten hat und straft alle Lügen, die ihn zu früh abgeschrieben haben. Neun Tracks zeigen eindrucksvoll, wie sich ein maximal guter Adam Green anhört. Das größte Manko ist diesmal nicht die Qualität, sondern die Quantität der Scheibe. Neun Songs, alle kürzer als drei Minuten, und im Ergebnis gerade mal 22 Minuten Musik – wunderbare Musik. Man kann es auch positiv sehen und feststellen, dass man am Ende darüber enttäuscht ist, dass die kurze und kurzweilige Platte schon vorbei ist. So stellt man aber immerhin schnell fest, dass „Engine Of The Paradise“ die beste Adam-Green-Scheibe mindestens seit „Friends Of Mine“ ist – nur erwachsener und mit mehr Tiefe im Sound und der Stimme.

Musikalisch kann man viele Parallelen zu dieser klassischen Adam-Green-Platte ziehen – im Vordergrund die klare und tiefe Stimme des Songwriters, begleitet von ruhigen Tönen und dem wiederkehrenden Einsatz von Streichern. Immer wenn der schöne Sound kurz davor ist eintönig zu werden, kommt noch ein kleines Element hinzu, das etwas Varianz hereinbringt. Beispiel und Highlight ist die Stimme von Florence Welch von Florence + The Machine, die dem letzten Titel „Reasonable Man“ als Duett zu einem tollen Abschluss verhilft. Man darf gespannt sein, wie es bei Green die nächsten zehn Alben weitergeht, aber einen viel besseren Adam Green als den von "Engine Of The Paradise" kann es wohl nicht geben.

Marian Krüger

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