Rezension
Abraham
An Eye On The Universe
Highlights: Saloon Bizarre // The Statues // Hell Sinki
Genre: Postmetal
Sounds Like: Isis // Cult Of Luna // Neurosis
VÖ: 28.01.2011
Den Unterschied zwischen Postrock und Postmetal kann man ja beinahe auf einen simplen Nenner bringen: Basiert ersterer oft auf dem Unterschied zwischen laut und leise, reduziert zweiterer dies gerne auf laut und noch lauter. Klingt auf dem Papier etwas wie ein Mischgetränk aus Whiskey mit Bourbon, oder Fleisch mit Mettbeilage. Dennoch sind auch hier, dank feinerer Nuancierungen, Einigungen auf Genre-Großtaten wie Isis' „Panopticon“ und Trennungen von Spreu und Weizen möglich – und wenn wir bei dieser Metaphorik bleiben wollen, könnte man aus Abrahams „An Eye On The Universe“ zumindest ganz ordentliches Brot backen.
Könnte sich der brachiale Opener „Coyote Versus Machete“, der parallel zum Titel eher Drumgestampfe gegen kreischende Gitarren antreten lässt, noch ohne viel Aufhebens auf einem Neurosis- oder Cult-Of-Luna-Album verstecken, sorgt bereits „Saloon Bizarre“ für erste merkwürdige Assoziationen: So wirkt der nur von Drums begleitete Schreigesang, der das Stück eröffnet, irgendwie, als hätte hier eine Art H.P. Baxxter des Metals durch ein Megaphon gebölkt. Das soll jetzt keineswegs ein Diss sein – wäre auch eventuell lebensmüde bei einer Band, der es gelingt, einem soviel konzentrierte Energie innerhalb von knapp drei Minuten um die Ohren zu hauen wie bei „The Statues“.
„Hellsinki“ geht gegen Albumende dann einen recht gegensätzlichen Weg, indem es mit weiten, sphärischen Gitarrenparts den Albumtitel unterstreicht: Denn bei aller Betonung von Genrestärken schielen Abraham eben hin und wieder auch über jene hinweg in die Unendlichkeit hinaus. Ob sich auch die durch den Bandnamen suggerierte Religiosität sowie die Esoterik des Albumcovers in der Musik wiederfinden lassen, lässt sich hier nicht ausführen – die Lyrics kann man aus dem ganzen Gegrowle sowieso nicht heraushören. Postmetal bleibt dann eben im Endeffekt doch Postmetal.
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