Rezension
A Perfect Circle
Eat The Elephant
Highlights: The Contrarian // TalkTalk // Hourglass
Genre: Rock
Sounds Like: Puscifer // Toop // UNKLE // Porcupine Tree
VÖ: 20.04.2018
Wie zu erwarten war, ist auch 2018 ein Jahr ohne neues Tool-Album. Zwar soll es in den kommenden Monaten tatsächlich neues Material geben, wirklich glauben wird es die Fangemeinde, in denen ein Release des Nachfolgers zum 2006er „10.000 Days“ ein Running Gag ist, wohl erst, wenn sie das Ding in den Händen halten. Dass das recht schnell gehen kann, bewies Frontmann Maynard James Keenan mit einem anderen Projekt: A Perfect Circle. Deren Debüt „Mer De Noms“ ist einer der Klassiker der jüngeren Musikgeschichte und auch die Nachfolger konnten sich durchaus hören lassen. Vierzehn Jahre lag das Projekt mehr oder minder auf Eis, dann ging es recht schnell: Eine Single aus dem Nichts und dann, tatsächlich: „Eat The Elephant“.
Einen Preis dürfte das Album in diesem Jahr definitiv gewinnen, wenn er denn ausgeschrieben wird: Das hässlichste Plattencover 2018. Viel mehr lässt sich jedoch nicht kritisieren: Nahtlos setzt „Eat The Elephant“ dort an, wo man einst in den Jahren 2003/2004 aufhörte. Was natürlich auch bedeutet, dass der Sound sich nicht an den in der Zwischenzeit passierten Entwicklungen in der musikalischen Landschaft im Allgemeinen oder Rockmusik im Speziellen orientiert. „Eat The Elephant“ ist eine Retroplatte mit kleinen Überraschungen. Da ist zum Beispiel ein „So Long, And Thanks For All The Fish“, welches für Keenan-Verhältnisse ungewöhnlich viel Pop-Appeal aufweist oder „Hourglass“, welches mit Industrial liebäugelt. Ansonsten jedoch gewohnte Kost: Melancholisch angehauchter Midtemporock mit eben Keenans außergewöhnlicher Stimme.
A Perfect Circle erfinden also nicht den Rock im Jahre 2018 neu oder setzen einen Meilenstein, sondern liefern einfach nur ein extrem hochwertiges Album mit zwölf neuen Stücken ab, welches die Zeit bis zum irgendwann vielleicht einmal erscheinenden nächsten Tool-Album mehr als würdig überbrückt.
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