Rezension

A Mountain Of One

Institute Of Joy


Highlights: Sky Is Folding // Ahead Of The Curve // Who By Fire
Genre: Space-Rock
Sounds Like: Pink Floyd // Archive // Talk Talk // U.N.K.L.E.

VÖ: 11.09.2009

Orientierung am Progressive Rock der 70er, ein Revival der Balearic-Musik: Dies waren die Assoziationen, die die Presse letztes Jahr fand, als A Mountain Of One ihre „Collected Works“ - drei zusammengeschusterte EP's – herausbrachten. Die krasse Differenz zwischen diesen Musikstilen ließ vermuten, wie schwer sich die Musik des britischen Duos anscheinend in Worte fassen ließ. Auch auf „Institute of Joy“ erscheint dies zunächst schwer, auch wenn sich bereits beim ersten Hören eine große britische Band als deutliche Referenz aufdrängt: Pink Floyd.

Jener Band widmet bekanntermaßen das Hamburger Planetarium seit Jahren eine eigene Show – und auch „Institute Of Joy“ vermittelt jenen epischen Eindruck von Größe, Unendlichkeit, Sakralität, für den Pink Floyd eine der größten Bands des letzten Jahrhunderts geworden sind und der sich eben perfekt mit der Unendlichkeit eines Sternenhimmelpanoramas untermalen lässt. Weite Synthesizerflächen werden von kurzen Gitarrensoli unterbrochen, dazu hallt der echohafte Gesang – mag alles nicht sonderlich beeindruckend klingen, aber ein Versuch, ein Picasso-Gemälde über die verwendeten Farbtöne zu beschreiben, wäre ja auch kaum von Erfolg gekrönt.

Besonders fantastisch klingt dieser „spacige“ Mix interessanterweise, wenn durch ihn ein besonders erdiger Künstler neu interpretiert wird, dessen Wirken fast so weit zurückgeht wie das Pink Floyds: Leonard Cohen, dessen „Who By Fire“ A Mountain Of One ebenso gänsehautverursachend präsentieren können wie sein Urheber. Das siebenminütige „Ahead Of The Curve“ hingegen verzichtet komplett auf Gesang und erinnert in seiner Vielschichtigkeit an die neuen – also die alten – Archive.

Insofern wirken A Mountain Of One auf „Institute Of Joy“ nicht nur wie eine veraltete Pink-Floyd-Kopie, sondern bei aller Reminiszenz an die Musik der 70er auch stets modern. Zeitlos eben. Ist aber bei jener Art von Space Rock auch egal: 30 Jahre wären in der großen Geschichte des Universums ja sowieso ein Witz.

Jan Martens

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