Rezension
A.A. Bondy
When The Devil’s Loose
Highlights: Oh The Vampyre // I Can See The Pines Are Dancing // The Coal Hits The Fire
Genre: Folk // Americana // Singer/Songwriter
Sounds Like: Deer Tick // Vic Chestnutt // Phosphorescent // The Felice Brothers
VÖ: 09.10.2009
Nach hundert Jahren Weisheit und Lebenserfahrung klingen die Songs auf A.A. Bondys Album “When The Devil´s Loose“. Dabei ist Auguste Arthur Bondy, wie der Gute mit ganzem Namen heißt, mindestens 70 Jahre jünger. Woher er all die Melancholie und Schönheit genommen hat, die er in seine Lieder gesteckt hat, das weiß man nicht so genau. 2003 jedenfalls machte er noch mit seiner ehemaligen Band Verbena ganz andere Musik. Verbena erspielten sich den Titel „Nirvana aus Alabama“. Wahrscheinlich ließ das Dave Grohl aufhorchen, so dass der prompt bei der nächsten Produktion die Finger mit im Spiel hatte. Bald danach war dann aber auch schon die Band aufgelöst und Auguste Arthur Bondy zog es in den Bundesstaat New York, wo er in einer Scheune sein „Studio“ errichtete und 2007 größtenteils im Alleingang sein Solo-Debüt aufnahm. Vielleicht fühlte er sich dann doch zu einsam in seiner Scheune, denn für sein neues Album nahm er sich ein wenig Unterstützung ins Boot. So ist nun zum Beispiel Ian Felice mit dabei, mit dem und dessen Brüdern A.A. Bondy auch auf Tour unterwegs war (Nachzulesen im Felice-Brothers-Konzert-Bericht). Einsam war er nun also nicht mehr, fröhlicher wurden seine Lieder dadurch allerdings nicht. Die Tiefe und Empfindsamkeit sind Bondy beim Songschreiben glücklicherweise geblieben.
Beim Arrangement der Songs hat er sich auf das Wesentliche beschränkt. Zu Klavier und Akustikgitarre wirken seine Lyrics eben am besten. Von Vampiren erzählt er da, vom Teufel, von verzauberten Pinien, die man tanzen sehen kann. Und eben mit diesen schönen Märchen (die jedoch auch gerne mal vom Tod in jeglichen Gestalten erzählen) verzaubert Bondy den Hörer.
Für seine ehemalige Band Verbena gab es ja schon hoch gestochene Vergleiche; die amerikanische Presse gibt ihm nun als Solo-Künstler den Namen „The next Bob Dylan“. Wir werden sehen, mit welch schöner Musik uns Bondy noch überraschen wird. Vielleicht hat er ja in den nächsten zwei Jahren wieder Lust, etwas ganz Anderes zu machen und der Presse somit Diskussionen über neue Vergleiche zu bescheren.
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