Rezension

50 Cent

Animal Ambition: An Untamed Desire To Win


Highlights: Don't Worry 'Bout It // Irregular Heartbeat // Chase The Paper
Genre: Hip-Hop // Rap
Sounds Like: G-Unit // The Game // Dr. Dre

VÖ: 30.05.2014

„I woke up this morning, this is insane // rich as a motherfucker and ain’t much changed.“

Die Welt des 50 Cent könnte wohl einfacher nicht sein. Aus einer Zeit kommend, in der sich HipHop-Alben noch mehrere Millionen mal verkauften, hatte Fifty schon nach „Get Rich Or Die Tryin’“ ausgesorgt. Die Qualität der Alben nahm danach zwar immer mehr ab, trotzdem blieb Curtis Jackson eines der Phänomene der 00er Jahre. Dass sich zwischen seinem letzten Album „Before I Self Destruct“, das sich immerhin noch eine halbe Million mal verkaufte, und seinem neuen Album „Animal Ambition“ nun fünf Jahre Abstand befinden, mag an diversen Nebenprojekten (Videospiele, Filme, Boxpromotion [sic]) gelegen haben, es kann aber auch als Indiz dafür gesehen werden, dass Fifty sich der durchwachsenen Qualität seiner Projekte durchaus bewusst war und es dieses Mal besser machen wollte.

Am Ende finden sich auf der Platte, die mit einem griesgrämigen Löwen auf dem Cover grüßt, in der europäischen Variante elf Songs. Für ein Rap-Album ist das durchaus eine Überraschung, da diese oftmals deutlich länger ausfallen, aber es findet sich auf „Animal Ambition“ tatsächlich kein überflüssiges Füllmaterial. Natürlich sind Songs wie „Smoke“ mit dem gesungenen Refrain von Trey Songz sehr kommerziell ausgerichtet, aber das Album wirkt nicht nur stimmig, sondern entwickelt durch die herausragenden Produktionen einen regelrechten Sog, der den Hörer in die Bling-Bling-Welt des Curtis Jackson zieht. Dazwischen findet Fifty trotzdem genügend Zeit, um einen anderen Bereich abzudecken und weiß beispielsweise auf „Irregular Heartbeat“ oder „Chase The Paper“ mit Roughness und den richtigen Features in Form von Jadakiss und Prodigy von Mobb Deep nicht nur zu überzeugen, sondern das Gangster-Klischee zeitgenössisch und gekonnt zu bedienen.

Dass der Rap-Stil von Fifty schon immer relativ voraussehbar war, fiel nie und fällt auch auf dieser 40-minütigen Platte deswegen kaum ins Gewicht, da die Atmosphäre deutlich im Vordergrund steht. Fifty weiß genau, was er kann und trifft gekonnt und präzise mit jedem Reim die Snare. Die Routine, die der New Yorker von Beginn an mitgebracht hat, macht sich insgesamt bezahlt und auch wenn sein aktuelles Werk das Rad nicht neu erfindet, ist diese Platte ein Vorzeigewerk für eine homogene Neuzeit-Rap-Platte und überzeugt vor allem durch das vorsätzliche Weglassen von überflüssigem Material. Wenn es nur immer so einfach sein könnte.

Arne Lehrke

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