Konzertbericht
Does It Offend You, Yeah?
"Manamana..." ... "badibidibi...!"
In jenem Moment, in dem aus Dutzenden Kehlen der merkwürdigste aller Schlachtrufe durch das Kölner Luxor hallt, ist der Drops bereits gelutscht. Nein, ein wirklich gutes Konzert wird es nicht mehr werden. "Our bass-amp is broken", hat Frontman James Rushent in seiner Norwegermütze schon eine halbe Stunde vorher lakonisch festgestellt. Mittlerweile hat der zweite Verstärker den Geist aufgegeben. Zumindest seinen Humor hat Rushent nicht verloren: "Does anybody have an audio-cable?" Das Publikum antwortet mit einem verhaltenen "Manamana". Das Warten zerrt an den Nerven.
Dabei hatte der Abend gut begonnen. "Yucca" überzeugten als Support. Mit einer ansprechenden Mischung aus charmantem Drumming, sauberen Synthies, schrammeligen Gitarren und nicht ganz so sauberem Gesang hatten die Nürnberger den Weg bereitet. Als Does It Offend You, Yeah? mit ihrem Kracher "The Wrestler" ihr eigenes Set begannen, da war die Welt auch noch in Ordnung. In diesem Moment konnte niemand ahnen, dass damit der Höhepunkt des Abends früh erreicht war. Sehr früh. Dann streikte der Bass ein erstes Mal, statt brachialer Tiefen nur ein nerviges Knarzen.
Die Band reagierte kurzfristig, verließ die Bühne und eröffnete einfach ein zweites Mal unter dem Jubel der rund 300 Zuschauer. Die folgenden Songs – allesamt früherer Tage – animierten das Publikum zu einigen gepflegten Dance Moves und damit erfüllten DIOYY ihr Soll. Doch die technischen Probleme zogen allen Anwesenden schnell den Zahn. Vom neuen Album gab es fast gar nichts zu hören. Lediglich die herrlich atzige erste Single "The Monkeys Are Coming", die live wirklich hervorragend ist, und "We Are The Dead" wurden gespielt. Vielleicht hätte mehr im späteren Teil des Sets kommen sollen. Doch diesen späteren Teil gab es nicht. Nach 70 Minuten war Schluss. Dabei hatte das Publikum im recht gut gefüllten Luxor sich gerade erst wieder warm getanzt und beinahe wäre es der Band doch noch gelungen, das Ganze zum Guten zu wenden. Völlig unerwartet dann das obligatorische "Good Night", eine schnelle Zugabe und dann tatsächlich das Ende. Ob es an fehlendem Fingerspitzengefühl der Band oder des Veranstalters lag, ist nicht zu klären. Aber was soll's, schließlich ist so ein Abend noch jung und warum sollte man sich gegen 21 Uhr schon auf den Weg nach Hause machen, der doch so viel mehr zu bieten hat als einen etwas misslungenen Auftritt, der nach ein paar Kölsch schon fast aus dem Gedächtnis verschwunden ist?