Konzertbericht

1000 Robota


1 Konzert. 10€ Abendkasse. 100 Zuschauer. 1000 Robota. Auch wenn's arrogant klingt: geile Einleitung. Aber sie stammt ja auch von den zwei coolsten Typen, die an jenem Donnerstag Abend im Club waren. Eigentlich gehen wir nur auf Oasis-Konzerte. Aber als wir hörten, dass die drei Hamburger von 1000 Robota kürzlich sogar im NME erwähnt wurden, ließen wir uns kurzerhand auf die Gästeliste schreiben.

Der Support Karamel fiel aus – kannte sowieso niemand. So begannen 1000 Robota unsupported gegen viertel vor zehn. Allen Gerüchten zum Trotz fehlten 997 Robota, die Bühne wäre so oder so zu klein gewesen. Doch auch die drei (Haupt-?)Robota Anton Spielmann (Gesang u. Gitarre), Jonas Hinnerkort (Gesang u. Schlagzeug) und Sebastian Muxfeld (Bass) konnten mit ihren kurzen, rebellischen Songs - Zitat Spielmann: „Das Wort 'Lied' kennt ja keiner mehr.“ - überzeugen. Interessant dabei war die Verteilung der Anwesenden im Saal. Bühne, erste und zweite Reihe: Pubertierende zwischen 15 und 18 Jahren. Der Rest vermutlich Presseleute, die sich alle nicht meldeten, als Spielmann nach Journalisten fragte. In unserem Fall aus Angst davor, Dinge – Zitat Spielmann: „draußen zu klären“.

Mal im Ernst, es war ein guter und unterhaltsamer Abend, an dem man merkte, wieso es die Band bis in Englands renommiertestes Klatschblatt gebracht hat: Sie begeistern Jugendliche mit ihrer Hamburger Interpretation von Post-Punk und haben dabei definitiv mehr Energie als ihre seichten Erzfeinde von Tomte (die deutschen Blur?) - Zitat Spielmann: „Wir sind ja nicht dafür bekannt, die Band zu sein, die so ist wie Tomte.“

Wir sind auch erst 19.

Mario Kißler, Paul Weinreich