Interview
Folkert Koopmans (FKP Scorpio)
Zur Zeit sind viele Bands pausenlos auf Tour und im Sommer hat inzwischen fast jedes Dorf sein eigenes Open Air. Wird das nicht etwas überreizt? Wird die Konzertbranche vielleicht wie die Musikbranche zuletzt in den nächsten Jahren implodieren?
Koopmans: Es ist schon so, dass Livekonzerte im Augenblick gut laufen. Wenn du Konzerte für korrektes Geld anbietest, dann läuft es gut. Letztendlich regelt das der Markt. Derzeit gibt es viele Festivals und in ein, zwei Jahren werden sicherlich auch viele wieder kippen. Ich glaube nicht so etwas wie Immergut oder Haldern. Die ziehen ihren Stiefel durch, haben ein superklares Konzept und da kommen immer Leute. Aber es wird auch viele Festivals geben, gerade diese Deutsch-Rock-Festivals mit Silbermond und Juli, die werden es sehr schwierig haben.
In den letzten Monaten gab es viel Kritik an den Eintrittspreisen für Konzerte, wie man an Leserbriefen in Musikzeitschriften oder Internetforen sehen kann. Kosten die Konzerte so viel, weil die Bands wirklich so viel kosten oder weil man es einfach machen kann?
Koopmans: Da gibt es schon Unterschiede zwischen den Veranstaltern. Meiner Meinung nach gucken wir sehr nach den Eintrittspreisen. Im Clubbereich versuchen wir, wie zum Beispiel bei Placebo, bei 25 + Gebühren zu bleiben. Andere Veranstalter nehmen da auch 35 + Gebühren. Letztendlich kann man das nicht ändern, das liegt bei den Bands. Audioslave ist ja eigentlich eine total coole Band, aber ich finde es überhaupt nicht cool wenn die fast 50 Euro kosten.
Coldplay kosten auch über 50 Euro...
Koopmans: Coldplay ist inzwischen eine große Band, da kommen zehn- bis fünfzehntausend Leute und dann geht das nicht anders.
Und für soviel Geld bekommt man dann nur noch schmierige Computertickets. Warum gibt es fast gar keine Hardtickets mehr?
Koopmans: Bei den Festivals drucken wir in großen Mengen Hardtickets. Bei den anderen drückst du ja nur auf den Knopf und dann ist das Thema erledigt, anders wäre das bei der Menge der kleineren Veranstaltungen nicht mehr machbar. Teilweise machen wir das noch bei Einzelkonzerten, bei Incubus haben wir 1.000 Fan-Tickets gedruckt. Aber normalerweise schaffst du es einfach nicht mehr die zu verteilen.
Bei den ersten Bestätigungen gab es von den den Stammusern vor allem Kritik an den Ärzten. Das Booking zeugt, nachdem die Band letztes Jahr an jeder Telefonzelle gespielt hat, nicht gerade von Kreativität.
Koopmans: Das sind hauptsächlich die Leute, die jetzt im Forum sind, eingefleischte Musikfans. Ich wohne eine dreiviertel Stunde von Hamburg entfernt in so einem kleinen Klicker-Klacker-Dorf. Letztes Jahr haben da alle gefragt wer da auf meinem Festival spielt. David Bowie war vielleicht noch dem ein oder anderen ein Begriff. Aber dieses Jahr haben wir mit Rammstein und Die Ärzte zwei Namen, wo die sagen: "Super Programm." Bei den Ärzten ist es einfach so: Wir haben einen guten Kontakt zu denen und die sagten: "Wir machen dieses Jahr nur zwei Shows, wollt ihr die - ja oder nein? Und wir werden auch nächstes Jahr nichts machen." Die machen erst 2007 wieder was und klar, hier arbeiten ungefähr 30 Leute, die müssen am Monatsende bezahlt werden und dann ist das auch eine kaufmännische Entscheidung. Auch Rammstein - das sind auch kaufmännische Entscheidungen, anstatt jetzt zum Beispiel Radiohead zu buchen. Das Jahr mit Radiohead war schon schwierig, die sind sehr teuer und letztendlich ist das eine Liebhaberband, wenn man es genau nimmt. Auch die Konzerte im Herbst waren nicht supergut besucht, da waren hier in der Halle nur 5.000 Leute. Das hat schon noch Geld gekostet. Abgesehen davon wäre Radiohead auch nicht verfügbar.
Die Leute hatten nach der letzten Jahren wohl nicht mehr mit solchen Buchungen gerechnet. Nach Coldplay, Radiohead, Björk, David Bowie und The Cure hatte man wohl andere Namen erwartet. Viele fragen nun ob Scorpio wieder eine andere Richtung einschlagen will oder ob es weiter das Indiefestival mit Überraschungen wie den Pixies bleiben wird?
Koopmans: Wie soll ich sagen? Natürlich sehen wir uns als Indie-Festival und wir werden auch weiter solche Sachen machen. Aber auf der anderen Seite müssen wir auch gucken bei dem was da ist. Und im November haben wir gesehen: Rammstein und System Of A Down sind da. Und wenn wir die nicht gebucht hätten, was wir hätten machen können, hätten wir ziemlich beschissen dagestanden. Es wäre ja nicht so gewesen dass die Bands nirgendwo gespielt hätten, sondern die hätten woanders gespielt. Natürlich versuchen wir Interpol zu bekommen. Wir haben die ganze Zeit um Interpol gekämpft, was das Zeug hält. Aber sie sind einfach nicht da. Bei Bloc Party genau das gleiche Beispiel.
Viele der Bands die gerade vermisst werden spielen am neuen Termin auf einem Alternative-Festival in Amerika...
Koopmans: Ja, da spielen halt einige Bands. Klar, wenn es aber Mitte Dezember so aussieht: Ich kann Oasis kriegen, ich kann System kriegen, Audioslave,... - Dann fragst du dich: Was mach ich jetzt? Das SOAD jetzt zum ursprünglichen Termin da ist, war nicht klar. Ursprünglich war geplant dass die am 12. Juni abhauen. Das hat sich dann erst verändert, weil die Platte wieder verschoben wurde und somit auch die Tour. Es gibt eine lange Liste von Bands die ich liebend gerne hätte.
Wie geht das mit dem Booking los? Telefoniert ihr alle Wunschbands ab oder werden euch die angeboten?
Koopmans: Es gibt verschiedene Kombinationen. Es gibt Leute die wir kennen, wo wir Bezug dazu haben. Zum Beispiel bei Rammstein ist die Bookingagentur MCT und MCT ist auch Mitveranstalter von Hurricane/Southside, da haben wir einen guten Kontakt. Wie Placebo letztes Jahr, das wusste ich eineinhalb Jahre vorher. Da habe ich die Tournee gemacht und vorgeschlagen als Abschluss Hurricane und Southside zu spielen. Es gibt auch andere Sachen wie beispielsweise Coldplay die gesagt haben, sie wollen ihre eigenen Open Airs spielen.
Das New Order erneut gebucht wurden hat mich sehr überrascht und gefreut. Ich dachte die wären für den deutschen Markt nicht mehr relevant.
Koopmans: Die haben gesagt: Wir wollen zwar irgendwas machen in Deutschland und wenn dann würden wir gerne Hurricane und Southside spielen. Die haben ja schonmal gespielt und das gefiel ihnen sehr, sehr gut und dann hat sich das relativ zügig ergeben. Das steht schon im November im Kalender, wurde halt aber erst im März bestätigt. Diese Entscheidung dauert halt ultralange. Beck steht auch schon seit einem halben Jahr im Programm, aber der junge Mann kann sich nicht entscheiden, ob er Lust hat oder nicht. Dann gibt es die Künstler, die uns angeboten werden und Künstler, bei denen wir aktuell nachfragen, wie Bloc Party. Und dann gibt es Bands wie Broken Social Scene, die wir dazubuchen. Wenn du ein Konzert mit denen veranstaltest kommen hundert Leute, aber für ein Festivalprogramm sind die sicher interessant.
Bucht ihr einfach mal zusammen und erstellt dann nach einer Zeit erst den Spielpan?
Koopmans: Nein. Wenn du einen Vertrag machst wollen die Bands schon genau wissen: Wo spielen wir, auf welcher Bühne spielen wir, wie lange spielen wir und mit wem spielen wir zusammen? Das musst du alles festlegen. Das heißt, du hast einen Spielplan und man legt die Positonen fest. Jetzt habe ich zehn noch Unbestätigte. Die kann ich aber noch nicht rausnehmen, weil da liegt noch ein Angebot vor und zunächst eine Antwort abgewartet werden muss.
Im Forum wurde es sehr bedauert dass Elektronik auch dieses Jahr wieder gar nicht vertreten ist. Ich denke ein Großteil der Indiehörer findet sich halt auch bei Elektro wieder. Es kam dann die Idee auf ein paar kleinere Elektronikacts im Discozelt unterzubringen, quasi als After-Show-Party.
Koopmans: Das wird praktisch nicht klappen. Wenn du ab eins damit anfangen würdest, würde nur noch ein minimaler Teil der Leute das begrüßen. Der Rest will feiern . Wir haben auch schon überlegt ob wir nicht doch noch ein Zelt machen, dieses Jahr nicht, aber langfristig. Um zum Beispiel Elektronik oder auch kleine Sachen wieder zu machen. Ich kann mir schon vorstellen dass wir nächstes Jahr wieder mehr Elektronikacts buchen. Davon hat man in dem einen Jahr mal mehr, in dem anderen mal weniger.
Ihr habt es mit Buchungen wie Bowie, Pixies und Radiohead in den letzten Jahren geschafft wieder ein älteres Publikum auf Festivals zu locken. Ich kenne viele ältere Leute, die schon jahrelang nicht mehr auf Festivals waren, nun aber aufgrund von Programm und Atmosphäre mit dem Southside ein Festival für sich gefunden haben.
Koopmans: Letztes Jahr hab ich halt mit dem Visions gesprochen und da gab es die Kritik: Du hast ja keine härteren Bands. Vorletztes Jahr war es halt ganz extrem mit Coldplay, Björk und Radiohead. Da sagen die einen: Wie kann der Mann so ein Programm machen - so phantastisch? Und die anderen fragen: Was ist das für ein Müll ? Im Groben liegt es am Angebot. Klar, ich hätte Interpol sofort gebucht, ich hätte Adam Green sofort gebucht,...
Das Geschrei der Indie-Fans wäre wohl leiser gewesen, wenn ihr im ersten Block direkt ein paar Indie- & Alternative-Sachen bekannt gegeben hättet.
Koopmans: Was wir überhaupt ganz und gar nicht machen, ist zu sagen mit wem wir verhandeln. Ich werde nie sagen beispielsweise wir verhandeln mit Beck, weil die Fans nehmen das als bare Münze und sagen: "Beck spielt da!" Und wenn die Verhandlungen Beck nicht passen, weil ihm eine Gitarrenseite gerissen ist oder was weiß ich, und er nicht dort spielt, dann sagen die Leute zu mir: "Wieso? Du hast doch Beck angekündigt." Wir sagen jetzt ausnahmsweise: "Sorry. Für Interpol und Bloc Party könnt ihr noch soviel Threads aufmachen, wir kriegen sie nicht, sie sind nicht da." Es führt die Leute in die Irre etwas zu sagen, was noch nicht spruchreif ist.
Vor Weihnachten haben wir vier Bands bekannt gegeben und abends nochmal welche. Die wurden wirklich am Nachmittag alle nacheinander bestätigt. Um halb neun hatte ich die Weihnachtsfeier und bis neun Uhr noch telefoniert und dann zum Marc gesagt: "Hau raus, ich hab jetzt auch Oasis." Es gibt immer noch 120 Unklarheiten. Wenn ich Oasis am Nachmittag angekündigt hätte, das wäre nicht ganz klar gewesen und ich hätte am nächsten Tag den Kopf einziehen müssen, dann wäre ja noch mehr losgewesen. (lacht)
Mit Beatsteaks, Amplifier und Sarah Bettens kommen gleich drei Acts aus dem vergangenen Jahr wieder.
Koopmans: Die Beatsteaks wollten auch nur zwei Shows spielen. Ursprünglich war Area4 nicht vorgesehen. Beatsteaks waren halt die Abräumer letztes Jahr. Und Sarah Bettens ist ein Lieblingsthema von mir, ein Konzert, dass ich auch mir selbst gönne.
Die Leute sind natürlich auch traurig weil viele Wunschbands dieses Jahr im Rock am Ring Billing zu finden sind.
Koopmans: Klar, aber die Leute sehen halt auch nicht, dass wir Mando Diao letztes Jahr gehabt haben. Wir versuchen jetzt die Bands zu finden die nächstes Jahr groß sind. Wir wollen uns nicht wiederholen. Wir haben jetzt Beatsteaks und Sarah Bettens. Und ein bis zwei Wiederholungen gibt es jedes Jahr, ein Act der danach abgeräumt hat und irgendeinen ausgefallenen, den wir toll fanden. Sonst wollen wir uns nicht wiederholen, zumindest nicht zum Vorjahr. The Hives haben halt letztes Jahr auch gespielt und noch ein paar mehr. Ich persönlich finde das Programm nicht schlecht. Wir versuchen das Beste rauszuholen. Meine Lieblingsbands spielen da auch nicht unbedingt, aber das kann ich nicht ändern. Nächstes Jahr kann es wieder ganz anders aussehen.
Viele sind sicherlich auch enttäuscht, weil der Blick heutzutage auch gerne mal in's Ausland wandert und die Festival dort in der Nähe zum ursprünglichen Termin mit den vermissten Namen glänzen.
Koopmans: Rock Werchter ist ein geniales Line-Up, echt unglaublich. Aber in Belgien gibt es halt nur ein Festival und wenn man als Künstler da spielen will, muss man das Festival spielen. Das Wochenende, das wir ausgesucht haben hat noch zwei weitere Festivals: Das Heineken Jammin in Italien und das Download in England. Deshalb spielen einige halt ein Wochenenende vorher bei Rock am Ring und Rock im Park.
Warum wurde der Ticketpreis um 10 Euro erhöht?
Koopmans: Die großen Acts kannst du mit dem ursprünglichen Preis einfach nicht bezahlen. Wir haben lange darüber diskutiert. Deswegen haben wir ja auch gesagt, die Leute die an uns glauben haben die Möglichkeit noch für 79 Euro kaufen und danach müssen wir höher gehen. Ich hab gedacht, da kommen so 5.000 Leute die dann Karten kaufen, aber es waren mehr als 20.000. Das ist natürlich auch ein Einnahmeverlust, aber egal.
Wie sieht der Ablauf für die Festivals aus?
Koopmans: Rammstein und Oasis spielen an einem Tag, System Of A Down und Audioslave und Die Ärzte, New Order und Queens. Es wird kaum eine Überschneidung geben. Wir werden die Bühnen sehr weit autark spielen lassen. Hier und da geht es technisch nicht und wenn einer mal länger spielt muss man trotzdem schon auf der anderen Bühne anfangen. Aber wir versuchen so gut wie keine Überschneidung zu haben. Die erste Bühne wird extrem groß, die zweite Bühne wird so wie in den letzten Jahren die erste Bühne. Das lässt sich anders nicht machen, wegen der Show von Rammstein.
Neben der Mitarbeit an dem Nova Rock in Österreich veranstaltet Scorpio auch ein neues Festival in der Schweiz...
Koopmans: Der Chef von KOKO-Enterainment, die auch Mitveranstalter vom Southside sind, kam mal zu mir und meinte er müsse mir mal ein Gelände zeigen. Das haben wir dann Anfang des Jahres mal angeguckt und das ist sehr, sehr schön.
Letztes Jahr hat FKP Scorpio neben den Rockfestivals mit dem Lovefield auch ein dreitägiges Festival für elektronische Musik angeboten. Leider wurde es zu einem ziemlichen Flop. Wie geht es nun weiter?
Koopmans: Wir werden jetzt erstmal ein Jahr pausieren, weil es nicht funktioniert hat. Diese Festivals werden von der Polizei natürlich häufiger kontrolliert. Beim Lovefield, wo ich 4.000 Leute hatte, wurde ungefähr zehnmal so viel kontrolliert als beim Hurricane, wo 40.000 sind. Diese Festivals haben auch ein anderes Publikum. Wir hatten total beschissenes Wetter. Im Vorjahr war gutes Wetter, da sind die Leute an den Tageskasse gekommen. Beim Rockfestival kaufen 90 Prozent der Leute im Vorverkauf, bei den Elektronikfestivals sind es einfach 30 Prozent. Wenn du schlechtes Wetter hast, kommt natürlich keiner mehr. Wir haben da echt ein Vermögen verloren, lassen das jetzt ein Jahr ruhen und überlegen ob man nicht was anderes noch ausrichten kann.Ich hab gelesen, dass du das Highfield nicht so magst. Warum? Das ist mein schönstes Festival.
Mir fehlt bei einer Bühne einfach eine Alternative. Vor allem weil ein Tag immer mit Gothic- und Mittelalterbands bestückt ist.
Koopmans: Dieses Jahr gibt es nur zwei Acts. Dieser schwarze Tag auf dem Highfield hängt zusammen mit dem M'era Luna, aber auch damit, dass der Osten sehr auf diese schwarze Musik steht. Ich mach ja kein Programm für mich, sondern für das Publikum. Deswegen auch immer der schwarze Tag. Dieses Jahr ist das sehr wenig, weil schon am Freitag Incubus spielt. Zwei Acts haben wir am Nachmittag eingebaut, aber der Tag ist fast verschwunden. Und dann brauch ich dort kommerziellere Acts, wie Silbermond, weil die Presse und Radios dort sehr kommerziell sind. Wenn ich überhaupt irgendeine Meldung haben will, muss ich Bands dort einbauen, weil mit den Pixies können die nichts anfangen. Du hast nur eine Bühne, kannst mal abschalten und dann dort am Stausee. Zwischen Festivalgelände und Campingplatz ist dieses Wellness-Bad, total luxeriös, was wahrscheinlich von unserem Solidaritätsbeitrag mitfinanziert wurde (lacht), wo du für wenig Geld duschen und schwimmen kannst. Das ist ein extrem entspannendes Festival.
Bei welchem Festival bist du anwesend?
Koopmans: Ich bin bei Hurricane und Soutside. Dieses Jahr werd ich wahrscheinlich erst beim Nova Rock sein, dann beim Hurricane und dann beim Southside. Ich guck mir alles an und schreib dann viel auf.
Kannst du noch etwas zum Thema Glasflaschen sagen? Da wurde im Forum ja auch viel diskutiert.
Koopmans: Nach dem Dosenpfand ist soviel Glas mitgekommen und dadurch auch erheblich mehr Verletzungen. Es geht nicht um ein Marmeladenglas, es geht um die Mengen an Flaschen. Man mag ja betrunken sein, aber das ist ein Problem an der Sache. Wir sind da selber auch am diskutieren, ich weiß: Bier in Pet-Flaschen schmeckt nicht besonders. Wir werden niemanden verbieten seine Gurken im Glas mitzubringen, aber wenn jemand mit zwei Paletten kommt müssen wir sagen: Nee, sorry geht nicht. Weil die Chance ist da halt groß das von den 30 Flaschen dann einige in Scherben da rumliegen. Es gibt in den Foren ja auch einige Befürworter. Für die Reiniger ist das halt ein Problem dieses Minischerben da rauszufummeln. Die müssen halt wieder raus, sonst kriegen wir bald Probleme mit dem Gelände. Und es ist schwierig Flächen für solche Veranstaltungen zu finden.
Bist du oft in den Festivalforen unterwegs? Was hälst du davon?
Koopmans: Ich finde, dass es viel bringt. Ich gucke oft rein, lese nicht alles, aber ich überfliege das alles. Und Marc erzählt mir alles, weil er täglich reinschaut. Und immer wenn ich mal ein bißchen ideenlos bin, schickt er mir mal eine Mail mit ein paar Namen, wo er sagt, dass die häufig genannt wurden. Er weiß natürlich, auch was wir schon abgefragt haben. Interpol war ganz klar das wir die haben wollten, Interpol haben wir geboten, was das Zeug hält. Als es bei Interpol dann um Gagenverhandlungen ging haben wir irgendwann gesagt: "Scheiss drauf, höher gehen, mehr bieten um die zu bekommen." Aber es hat nichts geholfen, du kannst dich auf den Kopf stellen, die sind einfach nicht da. Slut hab ich nach dem Forum gebucht, das hab ich auch häufig gesehen.Ich finde es auch ganz lustig was die Leute manchmal schreiben. Bei der Aktion mit KingMoik haben wir hier uns auch echt flachgelegt. Der hat uns ja dann eine Mail geschickt als Oasis kamen und sich für alle Schweinereien entschuldigt. (lacht)
Rammstein und System Of A Down haben extrem viele Metal-Fans ins Forum gezogen. Die erwarten nach diesen beiden Headlinern nun auch solche Programmpunkte am Nachmittag.
Koopmans: Ja, das hab ich auch gelesen. Ich will kein Metal-Festival machen, da hab ich kein Bock drauf. Die sollen nach Wacken oder zum With Full Force fahren, da kriegen sie Metal. Rock am Ring bucht auch extrem viel Metal, das Talent-Forum ist ja schon ein kleines Wacken-Festival. Das werde ich nicht machen. Ich würde niemals Slipknot buchen. KoRn wurden mir angeboten, hab ich abgelehnt.
Was würdest du sonst nicht buchen?
Koopmans: Ich würde kein Juli oder kein Silbermond buchen. Silbermond habe ich gebucht fürs Highfield, weil die dort aus der Gegend kommen und viel ziehen. Wenn die Zeitungen dort über das Highfield berichten, dann über Silbermond. Die Foo Fighters interessiert da niemand. Das ist wichtig.
Und würdest du Bowie nächstes Jahr für das Southside buchen, wenn er nach Europa käme?
Koopmans: Überhaupt keine Frage.
Zum Schluss die immer wieder aufkeimende Frage nach der Southside-Clubtour.
Koopmans: Kann sein dass es das mal wieder gibt, im Augenblick haben wir da keine Planungen. Letztendlich läuft so eine Tour wenn du einen guten Act am Start hast. Wenn die Bands unbekannt sind kannst du diese Tour RollingStone-RockamRing-Southside-Club-Tour nennen und es kommt trotzdem keiner.
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Bye-Bye
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