Festival-Nachbericht

Orange Blossom Special 2015


"OBS aus, Welt an", so verabschiedete sich Glitterhouse-Chef und Orange-Blossom-Veranstalter Rembert Stiewe am Sonntag Abend von den Rund 2000 Besuchern in Beverungen – und das sichtlich gerührt.

Denn viel Herzblut und Leidenschaft stecken in diesem Festival, welches sich im malerischen Weser-Berg-Land eingefunden und bereits zum 19. Mal geladen hat. Hier sind Organisatoren am Werk, die Lust auf Musik haben, für Gäste mit der selben Leidenschaft. Mit viel Liebe zum Detail wird hier vorgegangen, weil man sich wohl sicher sein kann, dass diese Mühe vom Besucher bemerkt und gedankt wird.

So könnte mal wohl den halben Tag damit verbringen, über das Areal zu schlendern und nach den kleinen Details zu suchen, welche sich auf dem überschaubaren Gelände verteilen und entdeckt werden wollen. Sei es das geflügelte Schwein auf der Discokugel oder die Stellwände mit Fotos der bereits vergangenen Festivals. Es gibt viel zu sehen.

Das diesjährige Booking las sich schon gut und wurde dann von den aufspielenden Bands furios umgesetzt. So zeigten Little Hurricane am Freitag Nachmittag gleich mal, welche Wucht ein Duo auf ein Publikum loslassen kann. Im letzten Jahr noch auf der kleinen Bühne, zeigten Annenmaykantereit in diesem Jahr dann deutlich auf, warum sie gerade auf einer großen Erfolgswelle reiten. Mit viel Leidenschaft und Spielfreude brachten sie das OBS-Publikum ordentlich in Bewegung.

Die Running Order am Samstag brachte zu Beginn eher ruhigere, aber nicht minder fabelhafte Klänge hervor. So legten Husky die Messlatte in Sachen Hörgenuss unerhört hoch, bis am Abend East Cameron Folkcore mit ihrer unmissverständlichen Haltung und musikalischem Spektakel nur offene Münder zurückließen. Sivert Høyem lullte abschließend die Menge dann mit einem nicht minder schönem Auftritt ein und entließ sie selig in die Nacht.

Der Sonntag begann mit dem Rätselraten um den eröffnenden Überraschungsact. Als dieser sich dann als Gisbert zu Knyphausen samt seiner Kid Kopphausen Band entpuppte, war jegliche Katerstimmung vergessen und der Platz vor der Bühne schnell gefüllt. Großer Auftritt einer unaufgeregten Band.

Die Leoniden hatten es wiederum nicht so mit der Ruhe und feuerten ihren maßlos tanzbaren Sound in die Menge – mit Erfolg. Das angenehme Pfingst-Wetter wurde dann im weiteren Tagesverlauf von tollen Acts musikalisch untermalt, bis Kill It Kid als Co-Headliner kurz vor Schluss nochmal alle Gehörgänge durchpusteten und in bester Led-Zeppelin-Manier zeigten, wer in Sachen Bluesrock gerade nach der Spitze greift. The Slow Show beschlossen dann den Abend, wie man es sich nicht schöner hätte wünschen können. Opulenter Popcore, getragen von Rob Godwins sonorer Stimme bildeten einen würdigen und absolut passenden Abschluss.

Das OBS ist und bleibt ein angenehmes, sehr liebenswertes Festival.

Sönke Holsten

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