Rezension

Wintersleep

The Great Detachment


Highlights: Santa Fe // Love Lies
Genre: Indierock
Sounds Like: Death Cab For Cutie // Coldplay // Band Of Horses

VÖ: 18.03.2016

Eigentlich unvorstellbar, dass Wintersleeps überragendes Album “Welcome To The Night Sky” nun schon neun Jahre alt ist. In diesen Jahren haben viele Bands ihren großen Durchbruch geschafft, sind von kleinen Acts auf Zeltbühnen zu großen Headlinern geworden und verkauften Platten en masse. Ähnliches hatten nicht wenige auch den Jungs aus Halifax zugetraut, doch irgendwie sollte es nicht dazu kommen. Sie veröffentlichten noch zwei weitere Alben, die zwar durchaus gut waren, aber nicht an “Welcome To The Night Sky” herankamen. So sieht es auch mit dem nunmehr sechsten Studioalbum “The Great Detachment” aus. 

Zuerst aber einmal zur Verteidigung: Erneut ein Album zu schreiben, das so gut ist wie ihr Drittling, ist verdammt schwer. Außerdem kann man den Kanadiern durchaus zugute halten, dass sie sich weiterentwickeln und nicht versuchen, “Welcome To The Night Sky” eins zu eins zu kopieren. Auf “The Great Detachment” lassen sich verschiedenste, schnellere und tanzbarere Töne finden. So wie in “Love Lies”, das langsam mit Synthies aufgebaut wird, um danach unterstützt durch Drums und schöne Melodien auszubrechen. Ein Song für die größeren Bühnen der Welt. So auch “Santa Fe”, das unaufhaltsam ins Ohr geht und wirklich große Gitarrenklänge bereithält, auch wenn die verzehrte Stimme zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. 

Leider können nicht alle Songs das hohe Niveau halten, wie der doch recht austauschbare Opener “Amerika”, dessen Country-Rock-Klänge, die hier und da an “Where Is My Mind?” der Pixies erinnern, nun wirklich nicht notwendig waren. Allgemein bleiben nach den 45 Minuten schlussendlich eher weniger Lieder wirklich hängen, als man es sich wünschen würde, da das Album doch zwischendurch nur nebenher läuft. Vielleicht liegt es daran, dass auch nach neun Jahren die Erwartungen immernoch sehr hoch sind, aber komplett überzeugen konnten die Mannen um Paul Murphy erneut nicht.

Lewis Wellbrock

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