Rezension

Ufomammut

Eve


Highlights: -
Genre: Stonermetal
Sounds Like: Isis // Neurosis // Cult Of Luna

VÖ: 07.05.2010

Ufomammut, was für ein Name! Das Mammut, ein kleines, possierliches Tierchen, welches sofort Assoziationen zur Leichtigkeit der Musik zulässt, der sich die Band verschrieben hat. Dazu noch das Ufo für die psychedelische Komponente und fertig ist der optimale Name für eine Stoner-Psychedelic-Doom-Sludge-Post-Hardcore-Post-Metal-Band. Ihr neuestes Album benennen die drei Italiener „Eve“ und bemüht man das Wörterbuch, heißt das wohl „Eva“ und soll eine Geschichte über jene Eva erzählen, die viele aus einem recht bekannten Büchlein kennen. Einen einzigen Song umfasst „Eve“, aufgeteilt in fünf Kapitel, sinnvollerweise I bis V benannt.

Schade ist dabei, dass die Band quasi schon die Story hinter dem Album in Teilen vorwegnimmt, denn wer Bandname und Musik in Verbindung bringt, landet weniger bei biblischen Anekdoten, sondern eher im rauen Klima einer teil-fiktiven Vorzeit. Würde man „Eve“ verfilmen, säße Eva brav am Lagerfeuer und würde auf die Kinder aufpassen, während der Rest der Sippe gerade versucht, einen Mammutbraten heranzuschaffen. Akt I: Anschleichen. Eine einzelne verhaltene Gitarrenspur drängt sich langsam durch das Dickicht der Stille vor, immer lauernd, was links und rechts von ihr geschieht. Leisen Schrittes das Ziel umkreisen und dann zuschlagen. Nach sieben Minuten ist es erstmals so weit: Die Horde stürzt sich auf das wilde Tier und *trommelwirbel* besiegt es nicht. Mit großem Getöse (hierbei geben sich die Italiener große Mühe, den Lärm sehr realistisch einzufangen) entkommt das 6-Tonnen-Steak.

Schwenk zu Eva, Akt II. Sitzt in ihrer Höhle und sortiert Gräser. Spannungsgeladene, aufbauende Effekte kündigen Unheilvolles an. Schleicht da nicht irgendetwas vor dem Eingang herum? War da nicht ein Geräusch? Man weiß es nicht so richtig, will es aber an Evas Stelle auch gar nicht so genau wissen. Zu spät: Eingekreist von einem Rudel pelziger Jäger sieht Evas Lage gerade nicht so aus, als hätte ihr Stamm Chancen, ihren Genpool bis in die Neuzeit zu übertragen. Wären da nicht drei Möglichkeiten! A) Vulkanausbruch (macht sich immer gut). B) Die zurückkommenden Jäger. C) Ufos! Der brachialen Lautstärke, dem Geschrei und den witzigen Wah-wah-Effekten zufolge passiert alles auf einmal; das hätte Roland Emmerich nicht besser hinbekommen. Dem nachfolgenden Gemetzel entkommen nicht viele. Im Grunde bleiben nur Eva und ein noch unbekannter Mann mittleren Alters (man könnte ihn Brian nennen) am Leben.

Akt V vertont deren überstürzte Flucht vor schwebenden Ufos, Lava und dem mächtig stapfendem Mammut, das zwar keine Verspeisungsabsichten hegt, aber noch ein bisschen angesäuert ob der Speere im Fell ist. Es kommt natürlich zum finalen Aufeinandertreffen, das musikalisch episch, laut und mit anhaltender Spannung vertont wird und das folgende quasi-Happy-End hat. Natürlich nicht ohne das Album jene Töne abzuschließen zu lassen, die bereits zu Akt II schon einmal Gefahr ankündigten. To be continued.

Klaus Porst

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