Rezension

The Duke & The King

Long Live The Duke & The King


Highlights: Gloria // Shaky // Don't Take That Plane Tonight
Genre: Folk // Blues // Soul
Sounds Like: Crosby, Stills, Nash & Young // Neil Young // The Band // Marvin Gaye // Blitzen Trapper

VÖ: 08.10.2010

Das Schicksal meint es wirklich nicht gut mit Simone Felice, dem Ehemaligen Mitglied der Felice Brothers. Bereits das Debütalbum „Nothing Gold Can Stay“ seiner neuen Band „The Duke & The King“, welches letztes Jahr erschien, entstand, als seine Frau ihr erstes Kind verlor. Kein Wunder, dass sich Simone Felice mit seinem Mitstreiter Robert Burke auf diesem Album melancholischer und introvertierter zeigte, als man es aufgrund der Ausgelassenheit, welche die Alben der Felice Brothers prägt, erwarten würde. Im Gegensatz dazu klingt das nun erschienene Zweitwerk „Long Live The Duke & The King“ schon weitaus zuversichtlicher. Doch auch dieses Jahr hielt wieder einen schweren Schicksalsschlag für Simone Felice bereit. Im Juni musste er sich einer Notfall-Operation seiner Aorta unterziehen, welche er glücklicherweise gut überstanden hat. Zu diesem Zeitpunkt war „Long Live The Duke & The King“ bereits aufgenommen – wer weiß, wie das Album sonst klingen würde.

Dass dieses Album in erster Linie positive Gefühle hervorruft, liegt wohl vor allem an der ausgeprägten Harmonieseligkeit, welche die neuen Songs erfüllt. „Shine On You“ umsäuselt einen mit seinem sanften Chorgesang und auch Songs wie das beschwingtere „No Easy Way Out“ geben sich früher oder später zuckersüßen Harmonien hin, wie man es auch von Bands wie Crosby, Stills, Nash & Young kennt. Allerdings fehlt den Songs bei all der Schönheit dann doch die Markantheit, was dazu führt, dass die bei den ersten Hördurchgängen sehr gefälligen Songs mit der Zeit etwas verblassen und der Blick hinter die watteweiche Verpackung dann doch eher enttäuschend ist. Daran können auch Simi Stone und Reverend Loveday, die nun ebenfalls zur festen Besetzung der Band zählen, mit ihrem wunderbaren souligen Gesang nicht allzu viel ändern.

Doch freilich ist „Long Live The Duke & The King“ keine Enttäuschung auf ganzer Linie. Ein Song wie „Shaky“ mit seinem lässigen Groove und seinen frechen Saxophoneinlagen weiß ebenso zu überzeugen wie der hymnische Opener „Gloria“. Und alleine schon die liebevollen Zitate der musikalischen Vorbilder, mit denen dieses Album gespickt ist, lassen es einen gerne anhören. Auch die gelungene Kombination von Folk, Soul und Blues macht dieses Album zu etwas Besonderem. Schade nur, dass The Duke & The King erst mit dem abschließenden „Don’t Take That Plane Tonight“ ein paar Kanten zeigen, an denen sich der Hörer festhalten kann. Ansonsten gilt es, sich beim Hören dieses Albums treiben zu lassen, was durchaus auch einmal gut tun kann. Daher rührt es wohl, dass es stark von der Situation abhängt, aus der heraus man sich mit „Long Live The Duke & The King“ befasst, ob man mit diesem Album etwas anfangen kann.

Kilian Braungart

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!