Rezension

Sunn O))) & Ulver

Terrestrials


Highlights: Eternal Return
Genre: Doom // Ambient // Drone
Sounds Like: Bohren & der Club Of Gore // Earth// Mt. Fuji Doomjazz Corporation // OM

VÖ: 14.02.2014

Groß sind Vorfreude und Erwartungen, wenn sich zwei Bands zusammentun, die auf dem Papier eine gute Konstellation ergeben würden. Sunn O))) und Ulver, das klingt gut, das macht Sinn. Auf der einen Seite die Könige des Bassdrones, die ganze Stadtteile zum Beben bringen, auf der anderen Seite die ehemalige Black-Metal-Band und Elektrofrickler, deren letztes Album „Messe I.X. - VI.X.“ nach düsterer Kirchenmusik klang. Messe trifft „Altar“, man erwartet nicht weniger als die, wenn auch sehr langsam gespielte Vertonung eines apokalyptischen Endzeitszenarios.

Doch es kommt anders. Die drei Stücke des Albums sind mit zusammen 35 Minuten Spielzeit jeweils recht episch, brachial sind sie jedoch nicht. „Let There Be Light“ fährt mit düsteren Bläsern, Fieldrecordingsounds und zittrigen Bässen gen Ende auf, bewegt sich somit aber eher im Feld von Bands wie Bohren & der Club Of Gore, Earth oder der Mt. Fuji Doomjazz Corporation. „Western Horn“ dagegen kommt in einer bedrohlichen Dunkelkulisse daher. Man merkt hier den üblichen, tiefen Sound von Sunn O))) im Vordergrund. Dahinter Störgeräusche, hier und da flackern Bläser und schreiähnliche Tongebilde auf. Der Sound ist so monoton, wie Monotonie nur ausfallen kann, die genannten Einspieler wirken wie das Pfeifen des Windes in einer Wüste. Zum Abschluss folgt „Eternal Return“, der positivste – falls es so etwas bei diesen beiden Bands überhaupt gibt – Track der Platte.

Streichereinsatz, Klavier, dazu die samtwarme Stimme des Ulver-Sängers Kristoffer Rygg. Hier trifft der Schwermut von Ulver auf die Schwere von Sunn O))) – ein wahrer Abgesang. Diese fünfzehn Minuten reißen das Gesamtalbum aus seiner bis dato existierenden Lethargie und setzen dieser Kooperation ein klangvolles Denkmal. So ist "Terrestrials" ein schwieriges, zerrissenes Werk – etwas zu ereignislos zu Beginn, umso spannender allerdings am Ende.

Klaus Porst

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