Rezension
Pavo Pavo
Young Narrator In The Breakers
Highlights: Ran Ran Run // Ruby (Let's Buy The Bike) // 2020, We'll Have Nothing Going On
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: Grizzly Bear // Flaming Lips // Edward Sharpe & The Magnetic Zeros // Ava Luna
VÖ: 11.11.2016
Popmusik lässt sich kaum zuckersüßer, schwereloser denken, als bei Pavo Pavo, wieder einmal einer Band aus Brooklyn. Quirlig und verträumt präsentieren die studierten Damen und Herren pompöse Arrangements, die vom einen in den anderen Moment in ABBAesken Disko-Sound umschlagen können. Auf geht’s zur Pyjama-Party im Meer aus Luftballons!
Ihr Debütalbum „Young Narrator in the Breakers“ könnte mit seinem Vintage-Charme etwa einem Wes Anderson wunderbar zur Vertonung seiner in warmen, verblassenden Farben angelegten Filme dienen. Pavo Pavo leben darauf mit Liebe zum Detail eine beeindruckende Glückseligkeit vor – ohne jeglichen Bodenkontakt entfliehen sie in intergalaktische Höhen. Diese Platte ist vor allem ein Zufluchtsort, ein ästhetisches Konstrukt als Gegenentwurf zu einer komplexen und teils schwierigen Realität.
Musikalisch finden sich Pavo Pavo mitunter in genialen Momenten wieder. Bereits „Ran Ran Run“ oder „Ruby (Let’s Buy The Bike)“ sind mitreißend. Unter ihrer karamellisierten Oberfläche scheint sich mehr zu verbergen als einfache Popsongs. Doch nicht alle Stücke können diese Spannung halten. Zu oft verliert sich die Band in ihrem sich um sich selbst drehenden Eskapismus. Zum Abschluss des Ausflugs steht das noch einmal überzeugende „2020, We’ll Have Nothing Going On“ als treibender sechsminütiger Closer der Platte mit Surf-Gitarren. In Luftballons baden gehen? Kann man schon mal machen.
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