Rezension

Motörhead

The Wörld Is Yours


Highlights: Born To Lose // Rock 'N' Roll Music // I Know What You Need // Bye Bye Bitch Bye Bye
Genre: Rock'n'Roll // Rock // Hard and Heavy // Punk
Sounds Like: Motörhead

VÖ: 10.12.2010

Das zwanzigste Studioalbum im 35. Jahr der Karriere. „The Wörld Is Yours“ von Motörhead. Eigentlich braucht es da keine Rezension, denn Überraschungen wird es nicht geben, und die Fans werden das Album ohne Zweifel eh gut finden. Nicht nur die, auch die durchschnittliche Rock’n’Roll-Metal-Punkmeute wird sich sofort auf Songs wie „Born To Lose“, „Devils In My Head“ oder „I Know What You Need“ einigen können. Allein „Rock ’N’ Roll Music“ könnte dem ein oder anderen aufstoßen, packen Ian Frazer ‚Lemmy‘ Kilmister, Phil Campbell und Mikkey Dee hier doch sehr explizit das Roll zurück in den Rock.

Statt einer neuen Besprechung ließen sich einfach die alten neu zusammensetzen. Im Sinne von: Motörhead spielen hier routiniert den polternden Rock, der von ihnen erwartet wird. Oder: Lemmy klingt immer noch wie eine rostige Kreissäge. Aber nein. Das wäre zwar einfach, aber langweilig. Lieber geben wir das Album einem Rezensenten, der Motörhead 33 Jahre halbwegs erfolgreich ignoriert hat und schauen, was er sagt.

Er bestätigt, was Kollege Lackermann zu „Motörizer“ schrieb: jeder mit einem halben Herz für Gitarren sollte Gefallen an diesem Album finden. Zudem ist die von Motörhead präsentierte Kombination aus R’n’R und Punk und der ursprünglichen Definition von Hard und Heavy deutlich zeitgemäßer und angenehmer als das, was sonst in dieser Richtung aus Versehen ans Ohr kommt. Wer hier also von „Klischee-Metal“ reden würde, sollte bedenken: dies ist der Ursprung des Klischees. Das wäre, als werfe man Motown vor, die Musik klänge nach Soul, Little Richard, er spiele Rock’n’Roll oder Herbie Hancock, seine Musik sei ja Jazz.

Nichtsdestotrotz gibt es auf „The Wörld Is Yours“ auch Mängel. „Outlaw“ und „Brotherhood Of Man“ fallen deutlich ab gegenüber dem Rest des Albums, das eine langweilt richtiggehend, das andere kommt einfach zu billig, zu dumpf-metallisch statt rockend. Aber ganz ehrlich, wen aus der Zielgruppe stört das schon. Und solange der Snaggletooth wieder häufiger mit Verstand und Kenntnis denn aus Style-Gründen getragen wird, ist doch alles gut.

Oliver Bothe

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