Rezension

Mmoss

Only Children


Highlights: War Sux // Wander
Genre: Psychedelic Rock
Sounds Like: Jefferson Airplane // The 13th Floor Elevators // Colour Haze

VÖ: 22.02.2013

Der erste Gedanke, schon nach wenigen Sekunden „Spoiled Sun“: Das Hippietum scheint ewig zu leben. Wah-Wah-Gitarren, verzerrter Gesang, die Synthies im 60s-Feeling – die quasi unaussprechlichen Mmoss huldigen der blumig-bunten Zeit, in der die Welt noch ein bisschen einfacher war. „Only Children“ ist daher ein Album, das so völlig ironiefrei den Psychedelic-Rock kopiert, dass es schon selbst ein Original ist.

Ob schon genanntes „Spoiled Sun“, das folgende „It’s Not Okay“ oder „War Sux“, der Effekt ist stets der gleiche: Die völlige Retromanie. Das epische „War Sux“ bewirbt sich dabei händeringend um einen Beitrag zum nächsten Tarantino-Roadmovie, der treibende Basslauf könnte auch ewig so weitergehen.

Im Vordergrund der Songs stehen dabei sich wiederholende Strukturen, die sich auf- und abbauend über lange Zeiten hinstrecken können – eben genau das Richtige, um sich entspannt hineinfühlen zu können. Die wenigen Stücke mit Lyrics behandeln dann auch typischerweise die Themen, die zum Klischee passen: Traumwelten wie in „Another Dream“ beziehungsweise deren Zusammenbruch („And When Things Have Changed To See // I See, I See Their Energy // And I have Lost Another Dream“).

Klar ist, dass zum Klischee dieser Zeit und dieser Musik auch immer der Konsum zumindest weicher Drogen impliziert wird. Und ja: Auch „Only Children“ klingt sehr danach, unter bewusstseinserweiternden Substanzen produziert worden zu sein. Allerdings gehört es zur Qualität dieses Albums, auch völlig nüchtern als Zeitreise zu den Blumenkleidern zu funktionieren.

Klaus Porst

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