Wenn man nicht weiß, mit wem man es hier zu tun hat, werden einem rasch eine Menge Fragen durch den Kopf schwirren. Wieso hat dieser Mann mit ungewöhnlichem Vornamen zum Beispiel die Mittel, sein Debütalbum mit einer 30-köpfigen Band einzuspielen? Und was hat es überhaupt mit dem Albumtitel auf sich? Meilyr Jones war Frontmann der walisischen Band Race Horses, welche sich 2013 getrennt hat. Nachdem im selben Jahr dann auch noch seine Beziehung in die Brüche ging, stürzte Jones in eine Sinnkrise und machte sich auf der Suche nach einem Ausweg unter anderem auf nach Rom.

Was sonst noch alles passiert ist in diesem Jahr, davon erzählt Meilyr Jones nun auf seinem Debüt. Fest steht: Aus seiner Schaffenskrise hat er es herausgeschafft. So verspielt und vielfältig wie er sich auf seinem Solodebüt zeigt, fällt es schwer zu glauben, dass er überhaupt einmal Schwierigkeiten hatte, etwas anzupacken. Vom Big-Band-Opener „How To Recognize A Piece Of Art“ bis hin zur klassischen Klavierballade „Refugees” hat “2013” wirklich alles zu bieten, was man sich so vorstellen kann und bewahrt sich dabei stets etwas angenehm Altmodisches, bedient sich sogar bei Barock, den großen Singer-Songwritern des vergangenen Jahrhunderts und hat dabei doch irgendwie etwas erfrischend Eigenständiges.

Auch wenn man schon in der richtigen Stimmung sein muss, um mit Meilyr Jones‘ Debüt seinen Spaß zu haben, freut man sich doch schon sehr auf den Moment, die großen Hits des Albums am besten nachmittags in der Sommersonne auf einem Festival zu hören und dazu ausgelassen tanzen zu können. Wie lange die Halbwertszeit dieses außergewöhnlichen Albums sein wird, ist auch noch schwer einzuschätzen, aber warum sollte man sich auch nicht einfach mal an einem Album erfreuen können, so lange es Spaß macht?

Kilian Braungart

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