Rezension

Max Herre

Max Herre


Highlights: Du weißt // Jerusalem // Zu elektrisch
Genre: HipHop-Reggae-Jazz-Soul-Funk-Rock
Sounds Like: Patrice // Freundeskreis // Mellow Mark // Fugees // Jan Plewka

VÖ: 13.09.2004

Max Herre war nie der Klischée- Hip Hopper. Mit seinem ersten Soloalbum nimmt er jetzt noch mehr Abstand. Ein Hip Hop Album ist das nämlich ganz und gar nicht! Jetzt kommt das wahre Gesicht von Max ans Licht. Dieses zeigt deutliche Vorlieben für Soul, Funk und teiweise sogar Rock. Überhaupt ist diese Platte eine dermaßen treffende Audiobiographie, dass man nach dem Hören eigentlich alles über das Leben des Herrn Herre weiß.

Ob eine Homage an seine Heimatstadt Stuttgart ("1st Liebe"), sein neuer Wohnort Berlin ("King vom Prenzlauer Berg"), die Leidenschaft zur spanischen Sprache ("Sei tu") oder die Liebe zu seiner Frau Joy ("Wie du bist"). Dieser Mann lässt sprichwörtlich die Hosen runter und zeigt offen was ihn bewegt und wird dabei keine einzige Sekunde langweilig. Das liegt zum Einen an den erstaunlich guten songwriterischen Fähigkeiten und zum Anderen an der unglaublichen musikalischen Vielfalt. Die Reggae- Groover “ Jerusalem” und “Sei tu” sucht man auf der neuen Gentleman Platte vergebens. Organischer Hip Hop wie “1st Love” und “Mein Song” ist eine Wohltat für die deutsche, aggroverseuchte Sprechgesangsszene. Gitarren haben auch eine wichtige Rolle im Konzept von Max Herre. Mal als einziges Instrument in der wunderbaren Singer- Songwriter Perle “Alter Weg”, mal als dirty Werkzeug im treibenden “Zu elektrisch”. Wenn er dann auch noch anfängt wie ein junger Gott in “Du weißt” zu singen, dann kann man eigentlich nur noch begeisternd in die Hände klatschen.

Bleibt nur zu hoffen, dass Max Herre den gebührenden Respekt bekommt. Das Potential zu einem ganz Großen in der deutschen Musikszene hat er allemal. Wer war noch mal der Frendeskreis?

Benjamin Köhler

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