Rezension

Louise Lemón

A Broken Heart Is An Open Heart


Highlights: Not Enough // Cross
Genre: Melancholischer Pop
Sounds Like: Emma Ruth Rundle // Chelsea Wolfe // PJ Harvey // Madrugada // Adna // Nick Cave

VÖ: 15.03.2019

Was für ein Tempo: Nicht einmal ein Jahr nach ihrem Debüt steht bereits Longplayer Nummer zwei in den Läden. Die Rede ist von Louise Lemón und „A Broken Heart Is An Open Heart“. Wie der Titel schon verrät, ist das Thema melancholische Schwermütigkeit, auch die „Purge“-LP bewegte sich in diesen Gefilden. Die Betonung lag beim Debüt schon stark auf der ersten Silbe „Schwer-“, denn bisweilen wagten sich die Stücke in Noiserockgefilde vor. Anna von Hausswolff, Swans oder eben auch die skandinavischen Kollegen von Madrugada standen hier Soundpate und auch die Buchung auf Festivals wie Roadburn ist da nur konsequent.

„A Broken Heart Is An Open Heart“ jedoch verzichtet überwiegend auf noisige Elemente. Im Mittelpunkt steht Lemón, die mit pathosgetränkter Stimme durch die zehn neuen Stücke wandert. Schade, möchte man meinen, denn das Debüt ist ob seiner Ecken und Kanten deutlich wirkmächtiger. Schlecht ist die Platte nicht, dafür hat Lemón eine viel zu gute Stimme und der Sound ist ansprechend. Was jedoch fehlt, ist die Abwechslung, die zehn Stücke ähneln sich einfach zu stark, um über die Albumlänge einen Spannungs- und Aufmerksamkeitsbogen zu halten.

Für sich genommen ist jeder der Songs mindestens gut und es ist auch schön, eine Frau zu haben, die sich in die Lücke melancholisch ausdrucksstarker Rockmusik vorwagt – diese Nische ist sonst größtenteils von Männern wie Sivert Höyem/Madrugada, Wovenhand oder eben Nick Cave besetzt. Lemón gebührt also durchaus Aufmerksamkeit und in der Gesamtsumme ihrer Diskografie ist das auch verdient.

Klaus Porst

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"Not Enough"

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