Rezension

Jake Bugg

Shangri La


Highlights: Slumville Sunrise // What Doesn't Kill You // Simple Pleasures
Genre: Singer-Songwriter // Indierock // Country
Sounds Like: Arctic Monkeys // Bob Dylan // Miles Kane

VÖ: 15.11.2013

Die Geschichte von Jake Bugg wurde nun schon tausende Male durchgekaut. BBC-Stage beim Glastonbury, Plattenvertrag mit 17, Nummer-Eins-Album, große Tour und Vergleiche mit Bob Dylan und den Gallaghers. Zwar gab es durchaus Kritik für seine teils nicht selbstgeschriebenen Texte, jedoch tat das dem Hype um seine Person keinen Abbruch. So kommt es auch wenig überraschend, dass gerade einmal zehn Monate nach der Europaveröffentlichung des selbstbetitelten Erstlings direkt das zweite Werk nachgeschoben wird. Man will schließlich die Kuh melken, solange sie noch Milch gibt. Dabei hätte es Bugg sicher gut getan, sich noch ein wenig mehr Zeit zu nehmen.

Obwohl dem Teenager die Größen des Musikgeschäfts zur Seite gestellt wurden, wie zum Beispiel Produzent Rick Rubin oder Drummer Chad Smith, und er dieses Mal sogar selbst Teil des Songwrittings war, weiß „Shangri La“ nicht so zu überzeugen wie das Debüt. Das kann mehrere Gründe haben. So wirkt das Album zum einen in sich unstimmig, als hätte man selber nicht gewusst, in welche Richtung man sich entwickeln will. So steht dann britischer Indierock neben klassischem Singer-Songwriter-Tum, Blues-Aspekten und Country-Einschlägen. Trotz nicht abzustreitender Qualität, wie in der Vorabsingle „What Doesn't Kill You“, die auch aus der Feder von Alex Turner stammen könnte oder dem schön tanzbaren „Slumville Sunrise“, fehlt es dem Album an einem roten Faden. Hinzu kommt, dass „Shangri La“ besonders im Mittelteil einen ziemlichen Hänger hat, wo am ehesten deutlich wird, dass es dem Album schlicht an dem nötigen Feinschliff fehlt.

Beispielhaft hierfür ist der Albumtitel. Dieser basiert nicht auf Buggs Hingabe zum Buddhismus, sondern ist der Name des Aufnahmestudios von Rick Rubin. Das ist ungefähr so kreativ, wie seinem Kind den Namen des Zeugungsortes zu geben, also gar nicht. Natürlich sagt der Titel eines Albums nichts über dessen Qualität aus, dennoch lässt sich die Entstehungsgeschichte des Titels auf das gesamte Werk übertragen. Man hätte sicherlich noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen oder das ein oder andere Lied überarbeiten beziehungsweise ganz herausnehmen können. Man entschied sich jedoch für einen anderen Weg, der zwar hin zu einer schnellen Veröffentlichung führt, jedoch weg von Dylan oder Noel.

Lewis Wellbrock

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Video zu "What Doesn't Kill You"
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