Rezension

Isis

Temporal


Highlights: Pliable Foe // False Light (demo) // Grey Divide (demo)
Genre: Postmetal
Sounds Like: Neurosis // Tephra // Cult Of Luna

VÖ: 09.11.2012

Plötzlich war Schluss. Alles sei gesagt, alles getan worden, was man mit Isis hätte machen können, verkündete die Band Mitte 2010. Seitdem gehen die ehemaligen Mitglieder diversen Nebenprojekten nach, die mal mehr, mal weniger viel gemein haben mit der Genreinstanz Isis. Zwei Jahre nach dem Split bekommen die Fans der Band nun noch einmal was auf die Ohren – Dinge, die sich im Laufe der Jahre eben so ansammeln, wenn man über eine Dekade aktiv ist und diverse Freunde hat. Einige der Songs auf „Temporal“ sind Demos, einige gab es auf sehr frühen Veröffentlichungen der Band zu hören oder eben auf Split-EPs. Dazu eine DVD mit den veröffentlichten Musikvideos.

Auf dem ersten Silberscheibchen finden sich quer durch die Diskografie Demos und alternative Versionen bekannter Songs. Diese sind mal länger als die bisher bekannten Albumversionen oder auch mal deutlich ruhiger gehalten. Die dazugehörige Soundqualität kann sich sehen beziehungsweise hören lassen. Interessante Erkenntnis bezüglich der Scheibe ist die Homogenität der einzelnen Tracks – trotz eines Jahrzehnts zeitlichen Unterschiedes passen die Songs zueinander wie ein Zahnrad zum anderen.

Disk zwei erfüllt die Anforderung „Raritäten“. Hier geht es sowohl band- als auch soundtechnisch bis in die frühen Anfangstage der Band zurück. Black Sabbaths „Hand Of Doom“ oder „Streetcleaner“ von Godflesh bollern zwar ganz gut durch die Boxen, jedoch merkt man, dass Isis 1999 noch weit von der Perfektion späterer Alben entfernt waren. Wer die erste harte Zeit der Band mag, wird allerdings die Songs, genauso wie den Proberaumsound, eh schon kennen. Weiterhin enthalten sind zwei der vier Songs der Melvins/Isis-Split-EP sowie Remixe. Ein wenig fragt man sich schon, was diese zweite CD der Zusammenstellung soll. Sicher, die frühen Veröffentlichungen der Band sind interessant, auch die Kooperationen, allerdings wird vieles hier nur angedeutet. Sinnvoller wäre es gewesen, die teilweise vergriffenen EPs in Gesamtheit zur Verfügung zu stellen, statt nur Ausschnitte zu präsentieren, die mit den übrigen Stücken nicht mehr viel gemein haben. „Temporal“ eignet sich somit schlecht als Einstieg für die, die sich in Isis „reinhören“ möchten. Als B-Seiten-und-Raritäten-Sammlung als Ergänzung für jene, die nur die Alben kennen, geht diese Zusammenstellung allerdings völlig in Ordnung.

Klaus Porst

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Video zu "Pliable Foe"

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