Rezension

Huoratron

Cryptocracy


Highlights: Dungeons & Dungeons // Force Majeure
Genre: Electro
Sounds Like: Jason Forrest // Crystal Castles // DFA 1979 // Squarepusher // Skrillex

VÖ: 18.05.2012

Lärm macht Spaß. Nach diesem Motto verbindet der Finne Huoratron (aka Aku Raski) auf seinem Debüt-Album „Cryptocracy“ Hardcore-Electro, Techno und Breakbeats zu einer ziemlich lauten, ziemlich aggressiven und ziemlich unnötigen, dabei aber nicht wirklich schlechten Mischung. Auf Last Gang Records erscheinend, findet sich Huoratron in Gesellschaft von Boys Noize oder Crystal Castles, beides Künstler, die im Grunde mit dem gleichen Prinzip („Lärm macht Spaß“) die Electro-Party-Meute auf ihre Seite zogen.

Das Problem mit „Cryptocracy“ ist, dass bereits nach dem eröffnenden Titeltrack im Grunde nichts Neues mehr kommt. Vom ersten Moment bis zum abschließenden „Unblinking Eyes“ dröhnt und poltert Huoratrons Debüt auf altbekannte Rave-Electro-Art vor sich hin. Ohne uns und sich einen Moment Ruhe zu gönnen, lässt Raski es knallen. Live ist Huoratron sicherlich ein Ereignis, das seinesgleichen sucht, auf Platte jedoch fehlt es Stücken wie „New Wave Of Mutilation“, „Sea Of Meat“ oder „Top 1%“ an jedem Bisschen Nachhaltigkeit. Die Stücke stürmen auf einen zu, reißen einen zu Boden – zerstören im Zweifel nebenbei noch die Boxen – und lassen den Hörer zertrampelt liegen. Erinnerungswürdig ist unter diesen Electrostürmen nichts.

Natürlich ist Raski sicherlich ein talentierter Produzent. Ansonsten würden seine Hardcore-Feuerwerke unhörbar enden, und hörbar bleiben sie in jedem Moment. Das Problem ist aber, dass die Tracks weder Alleinstellungsmerkmale innerhalb der Platte noch innerhalb des Genres besitzen – ab davon, dass sie ein oder zwei Tick härter sind als die von Huoratrons Zeitgenossen. Das allerdings hat noch nie gereicht, ein Album hervorzuheben. Da können sich die Bässe in „Transcendence“ noch so bemühen, stoisch Ohren, Boxen und Wohnungen einzureißen, am Ende ist Huoratrons „Cryptocracy“ irgendwie doch vor allem langweilig und nervt sogar.

Oliver Bothe

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