Rezension

Eddy Meets Yannah

Once in a While


Highlights: Bad Fairy feat. Earl Zinger // Losing Wings
Genre: Dancefloor Jazz
Sounds Like: 4hero // Trüby Trio // Róisín Murphy

VÖ: 14.09.2007

Eddie meets Yannahs zweites Album gewinnt allein schon durch das Cover. Nur leider halten die beiden Kroaten musikalisch nicht ganz, was Energie und Design der Verpackung versprechen.

Souliger Dancefloor Jazz mit gebrochenen Beats, für den einmal mehr gilt, ich habe ihn schon zu oft von zu vielen Künstlern in der gleichen Qualität gehört, um hier wirklich begeistert zu sein. „Once In A While“ enttäuscht dabei sicher nicht, aber etwas mehr Mut, mehr Innovation bedarf es gerade in diesem Genre doch. Spätestens mit „Elevator Music“ des Trüby Trios – und das war 2003 – hatte es sich der Dancefloor Jazz bequem gemacht und war genau dort angekommen, wo Rainer Trüby und Konsorten ihn verorteten: im Fahrstuhl. Gefällig und leicht bekömmlich, die perfekte Untermalung für den gepflegten Latte Macchiato bei Star*s in der Mittagspause, nachdem und bevor man den nächsten Kunden übers Ohr haut.

Den Absturz in die vollkommene Belanglosigkeit vermeiden Eddy Ramich und Yannah Valdevit dennoch geschickt. Earl Zingers blasierte Lyrics auf „Bad Fairy“ erheben diesen Track zu einem möglichen Klassiker, und ein wirklich arg herkömmlicher Song wie „Solid Ground“ verlässt diesen sicheren Boden zwar nie, weiß aber doch mit einzelnen Brüchen und einem professionellen Spannungsbogen zwischen Tanzflur und Lounge zu fesseln. Ähnlich folgt „Losing Wings“, auf dem sich Yannah die Vocals mit Capitol A teilt. Raps und Gesang treiben uns an, halten uns aber gleichzeitig fest, ein Song zum ‚Sitztanzen’.

Die beiden Musiker beweisen ein unglaubliches Gespür für gute und richtige, wohlgefällige und poppige Arrangements. Das Cover „No One’s Gonna Love You“ lässt das Original vergessen, so beeindruckend verkörpert Yannah den Soul, den dieser R’n’B-Track erfordert. Überhaupt, wenn etwas auf diesem Album überrascht, ist es Valdevits Gesang. Gerade mit fortschreitender Länge des Albums zielen beide jedoch auf den Dancefloor – und dabei durchaus auf die ‚Black Music’-Abteilung der Großraum-Diskothek – und je tanzbarer das Album wird, desto mehr zieht sich der Soul im Gesang in den Hintergrund zurück … und beginnt „Once In A While“ auf die Länge zu ermüden.

Gut, aber bitte mehr Mut, bleibt einmal mehr das Fazit und die Aufforderung an Künstler des Genres Dancefloor Jazz. Im Vergleich zu 4heroes „Play With The Changes“ kommen Eddy und Yannah deutlich vorangehender, aber eben auch herkömmlicher daher, leider.

Oliver Bothe

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