Rezension

Dr. Dog

The Psychedelic Swamp


Highlights: Bring My Baby Back // Good Grief
Genre: Americana // Indie // Pop
Sounds Like: Dawes // Deer Tick // Delta Spirit // The Band

VÖ: 05.02.2016

Dr. Dog haben ein neues Album aufgenommen, das aber eigentlich gar kein neues Album ist, sondern ihr inzwischen 15 Jahre altes unveröffentlichtes Debüt. Aber ein bisschen komplizierter ist es dann doch. Schon seit Langem dachte sich die Band um Toby Leaman und Scott McMicken, dass die damals aufgenommenen Songs eigentlich doch ziemlich gut seien und eine Veröffentlichung verdient hätten. Allerdings wurden die Lieder damals nicht mit der ganzen Band aufgenommen, da noch gar nicht klar war, in welche Richtung sich Dr. Dog als das Projekt der beiden Sänger entwickeln würde. Und da der dichte Bandsound der letzten Alben eine der größten Stärken der Band ist, macht der Gedanke durchaus Sinn, sich die Songs noch einmal vorzunehmen und sie als Band neu einzuspielen.

Allerdings muss man sagen, dass es sich bei den Songs von „The Psychedelic Swamp“ nicht unbedingt um die stärksten Songs in der Karriere von Dr. Dog handelt. Sie sind nett anzuhören, aber doch selten wirklich begeisternd. „Bring My Baby Back“, das auf dem ursprünglichen Debüt noch nicht existiert hatte, sondern erst im Überarbeitungsprozess aus einem anderen Song entstanden ist, weiß zu gefallen, und auch zum Ende des zwölf Songs starken Albums stechen Stücke wie „Good Grief“ hervor, aber insgesamt bewegen sich Dr. Dog dann doch überwiegend auf demselben Level gefälliger Songs irgendwo zwischen Pop und Americana.

Insgesamt stellt sich daher dann doch die Frage, ob sich „The Psychedelic Swamp“ wirklich so gut in der Reihe der letzten Veröffentlichungen von Dr. Dog einfügt, die alle deutlich mehr Spaß gemacht haben, nicht weil das Zusammenspiel der Band besser funktioniert hätte, sondern weil einfach das Songwriting besser war. Sind Dr. Dog im Hinblick auf ihre alten Songs ein bisschen zu selbstverliebt oder ist es einfach das Konzept von „The Psychedelic Swamp“, dass sich aus dem „psychedelischen Sumpf“ nur wenig hervortun soll? Wir setzen einfach mal auf das nächste reguläre Album.

Kilian Braungart

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