Rezension

Damon Albarn

Everyday Robots


Highlights: Everyday Robots // Lonely Press Play
Genre: Pop // TripHop // Elektro
Sounds Like: Blur // Gorillaz // The Good, The Bad & The Queen

VÖ: 25.04.2014

Eigentlich soll “Everyday Robots” das erste Soloalbum von Alleskönner Damon Albarn sein. Faktisch mag das richtig sein, unter seinem bürgerlichen Namen erschien bislang keine Platte, doch auch Albarns bisherige Projekte neben Blur, also Gorillaz, The Good, The Bad & The Queen und das Opernprojekt „Monkey: Journey To The West“ waren im Grunde nichts anderes als Albarns persönliche Kreationen. „Everyday Robots“ ist nun so gesehen so etwas wie die Essenz seines Schaffens, für nahezu jeden Song findet sich im Albarn'schen Backkatalog eine Referenz.

Der wirklich schöne Einstieg ist der gleichnamige Titel zum Album. Ein bisschen Radiohead hier, ein paar warme Beats Marke Massive Attack, an deren Kunst sich auch das Video orientiert, dort, ein verträumt säuselnder Damon – so viel wurde vorab bekannt. Das Album vereint viele Stile, so finden sich Gospelchöre zum Mitklatschen („Heavy Seas Of Love“) neben Steeldrums. Ein Grundton jedoch eint „Everyday Robots“: Die ruhige, meist elektronische Basis der Songs, so finden sich fast ausschließlich Balladen auf dem Album. Im Vordergrund nahezu aller Stücke steht der Gesang Albarns, welcher meist verträumt monoton über die verschiedenen TripHop-artigen Instrumentals singt.

Die relative Monotonie im Gesang mag auch die Schwäche des Albums sein. Durch die Bandbreite seines bisherigen Schaffens konnte Albarn diese Schwäche durch das Hitpotential der Songs ausgleichen, auf „Everyday Robots“, welches vielfach nur auf die Karte Stimme setzt, fehlt etwas. Andererseits wird die Platte als das persönlichste Album des Sängers beschrieben. Abseits großer Stadiongesten, wie bei Blur, zeigt sich Albarn hier von seiner introvertierten Seite – ohne Soundgewand, hinter dem ein Verstecken möglich wäre. Dabei kann es durchaus Absicht sein, dass die meisten Stücke samt ihrer Botschaften Zeit brauchen und nicht beim ersten Hören als Ohrwurm funktionieren.

Klaus Porst

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